Da gab es einen interessanten Kommentar von Ksana:
`Allerdings wäre es die Aufgabe der Eltern die Kinder zu erziehen und Werte zu vermitteln, und Zugang zu solchen Medien zu unterbinden…`
Aber eben da, in diesem Punkt, könnte das Problem liegen.
Zunächst ist das nicht mehr möglich, solchen Zugang zu unterbinden. Dürfen sich Knirpse zu Hause keine Pornos reinziehen, so gehen sie einfach zu Freunden, da gibt es immer jemanden, der Zugang hat.
Es geht einfach darum, dass wir nicht mehr in diesen Relationen leben, für welche unsere bisherige Erziehung massgeschneidert war. Die extrem kulminative Entwicklung der Gesellschaft (vor allem auf technologischen und kommunikativen Sektor) verlangt auch nach anderen Formen der Erziehung. Die Kleinfamilie ist (nebst allen ihren sonstigen Unzulänglichkeiten) auch mit der Erziehung schlimm überfordert. Denn eben sie ist gewohnt – und auch knallhart gezwungen! -, Kids rein linear zu erziehen, eben nach alten Normen, was in unserer Situation, wie gesagt, einfach nicht mehr reicht.
Natürlich erziehen noch die meisten Eltern instinktiv richtig, so wie sie von ihren Eltern erzogen wurden und diese von ihren, doch diese Erziehung basiert nun mal auf den biblischen Werte, ist im Grunde genommen also nur lächerlich, wo wir mit der technologischen Entwicklung auch ganz neue Verhaltens- und Agierungsnormen herausgebildet haben. Mag man auch blendend erzogen sein, so ist die Gesellschaft im Grunde doch nur unerzogen, und da müssen auch die Besterzogenen Probleme bekommen.
Meint: die Erziehung konditioniert die angehenden Menschen darauf, mit den Problemen fertig zu werden, die das Leben von Gestern darstellte, während die Herausforderungen von heute eine ganz andere Struktur aufweisen.
Das gestrige Leben kannte, zB, diese permanente Reizung des Geschlechtstriebes nicht, der die Kinder von heute praktisch mit den allerersten Bewusstseinsregungen direkt (und schutzlos) ausgesetzt sind.
Ne, die (Klein)Familie hat ein für alle Male ausgedient. Und das wäre eine von den dringlichsten Reformen, den Menschen die Gelegenheit zu geben, in anderen Formen der Gemeinschaft zu leben. Das könnten vllt Frauenhäuser sein, ähnlich jenen Frauenhäusern in Afrika, wo Frauen mit Kindern fest angesiedelt sind, während Männer von Haus zu Haus ziehen. (Die Soziologen sollen sich vllt mit diesen afrikanischen Kulturerrungenschaften näher beschäftigen. Da sind bestimmt gute Lösungen für neue Formen der Gemeinschaft zu finden.)
Das könnten schlichte Apartment-Häuser mit grosszügigen Gemeinschaftsräumen sein, also einerseits totale Intimsphäre, anderseits aber äusserst aktives Aussenleben. (Das wäre eine schöne Aufgabe für Architekten, solche neu formatierten Behausungen mit einer doppelwertigen Wohnqualität zu entwerfen. Häuser für einige 100, oder sogar 1000 Menschen, die einerseits notwendiges Alleinsein ermöglichen, anderseits aber mit ausgeklügelten Gemeinschaftsräumen ausgestattet sind, die eine gesellschaftliche Aktivität rund um die Uhr erlauben.)
In solchen gemeinschaftlichen Einrichtungen fanden vorm allem Kids jeglichen Alters jederzeit nicht nur gleichaltrige Freunde, sondern stets auch erwachsene Ansprechpartner und natürlich auch pädagogische Betreuung. Das wäre in Anbetracht der Tragödien, welche Kinder erleben müssen, die in einer Kleinfamilie aufwachsen, wo kein Elternteil als Erzieher etwas taugt, ein Riesenfortschritt, denn in so einer Atmosphäre eines gemeinsamen Hauses würde jedes Kind adäquaten Erzieher, `Wahleltern`, finden können. Solche Einrichtungen würden sowohl Kindergärten wie Schulen überflüssig machen, denn sie wären sowohl als auch.
Aber da, bei solchen Reformen darf man beruhigt ganz schwarzsehen. Solche Reformen würden Geld kosten, und wo fanden unsere Politiker Geld für sinnvolle Reformen, wo sie doch alles, was sie dem Volke berauben, den Amigos in die Rachen werfen müssen.
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