Pfui-Köhler-Montag

(Der neunte Lena-Gedanke, der letzte von allen)

Werter Ex-Bundespräsident, Sie sind ein Tollpatsch! Sie hatten sich benommen, wie ein Elefant in Porzellanladen. Gerade hatte sich Deutschland/Europa/Welt auf das Lena-Feier konzentriert, und dann kommen sie mit ihrem Rücktritt, aber total zur Unzeit, und machen uns die schönste Lena-Freude kaputt.

Jetzt redet/bloggt kein Schwein mehr über Lena, jetzt sind Sie das Hauptthema. Haben sie etwa absichtlich dieses katastrophale timing ausgesucht?

Sie sollen sich was schämen, Herr Ex-Bundespräsident.

Sie kommen einfach mit Ihren politischen (= minderwertigen) Sorgen und stehlen dem armen Mädchen da und ihrem Metzger die Schau. Also ihr Auftritt zum Rücktritt hatte echt bis nächste Woche warten können. (Vllt wäre das sogar besser für Sie, vllt hätten sie sich bis nächste Woche beruhigt, hätten eingesehen, dass ein Kapitän mit seinem Schiff untergeht und ein Bundespräsident mit der Bundesrepublik, da gilt es nicht, zu kneifen und vorzeitig die Weite zu suchen, um die nackte Haut zu retten.

Ja ist egal, jedenfalls aber wäre Lena-Hysterie in einer Woche bereits abgebebt, dann hätten Sie richtig wie eine Bombe einschlagen könnten. So aber werden Sie vom Volk, vom Ihrem Volk, nur gehasst, weil sie ihm so plump wie ein Prolet in das schönste Feier reingeplatzt haben. Wetten, Lenas Metzger und Manager wird bei seiner nächsten Schau garantiert einen derben, nicht unbedingt lustigen, auf jeden Fall aber verächtlichen Witz über Sie machen. Und das Volk wird über diese Schäbigkeit von einem Witz trotzdem aus vollem Herzen lachen.

Nein, Herr Ex-Präsident Köhler, das ist gut, dass sie die Weite gesucht hatten. Ein Mensch, der so wenig Gefühl für timing hat, kann kein guter Präsident sein.

(Aber wer hätte von einem Ex-Banker mehr Taktgefühl erwartet? Die Banker `ticken` ja nur nach dem Rhythmus des Geldes.)

Eurovision-Verschwörungstheorie am Montag

(Der achte Lena-Gedanke bevor der letzte kommt)

In unsere Zeit der Offenbarungen, sind die Verschwörungstheorien Gang und Gäbe. Erfährt man als Otto Normalbürger wie oft man von den Eliten und ihrer Politik und ihren Geschäftemachern schon abgezogen wurde, so wird man garantiert mit misstrauen geimpft und gibt sich wüsten Verschwörungstheorien hin. Jedenfalls kann man in unserer Zeit jedes Ereignis als Resultat einer Verschwörung ansehen. So ist es geradezu ein Wunder, dass in diesem Fall noch von keiner Verschwörung die Rede war.

Obwohl sie just in diesem Fall leicht zu konstruieren wäre.

Schon der familiäre Hintergrund der Meyers, der in die höchsten Eliten reicht (immerhin sind da Staatschefs zu verbuchen und Mitglieder des Hitlerschen Innenkreis der Macht) lässt eine Konstruktion zu: wie viel geballten Einfluss ist da versammelt. Mehr noch weckt der ganze Ablauf der Lena-Karriere diverse Zweifel. Man erinnert sich noch, wie das war, als der Raab nach dem deutschen Desaster im Vorjahr grosskotzig verkündete, lässt mich nur machen, ich mache euch Eurovision. Und tatsächlich, das läuft wie am Schnürchen weiter, kaum hat Raab die Lena fabriziert schon wusste die ganze Welt von ihr, die Londoner Wettbüros wussten sofort, Lena ist das Pferd, auf das man setzt. Sie kam nach Oslo, und jeder wusste schon, dass sie siegen wird.

Und dann hat sie natürlich auch gesiegt.

Das wäre alles nicht verdächtigt, wäre da nicht dieser Raab im Spiel, der Haudegen, der sich einfach nicht schlagen lasse. Der wurde auch seine eigene Mutti manipulieren (notfalls sogar verkaufen) nur um seine Karriere aufzubauen. Der Mensch ist ja schon sehr firm drauf. Man kann ihm ohne weiteres zutrauen, in den organisatorischen Abläufen der Veranstaltung einen Schwachpunkt gefunden zu haben, über den er (vermutlich unterm Einsatz gewisser Geldbeträge) die Veranstaltung manipulieren kann. Lena siegt nicht, sie wird hinter den Kulissen zur Siegerin gemacht.

Man versteht? Da lief alles wie am Schnürchen, und dann war da noch der Tausendsasa Raab im Spiel. Diese Kombination ist einfach verdächtig.

Montagskranz am Lena-Tag

(Der siebte Lena-Gedanke von wenigen, die noch kommen)

Da gibt es auch eine andere Version von diesem menschlichen Triumph, mit einem Kranz ausgezeichnet zu werden. Das ist der Dornenkranz.

Und er wird komischerweise vom Zeitgeist überhaupt nicht als Triumph erkannt. Im Gegenteil, der Dornenkranz gilt in Augen der Zeitgenossen als Schande und grösste Erniedrigung überhaupt. Wie Montag der allerschlimmste Tag überhaupt gilt, so gilt die Dornenkrone als die allerschlimmste Auszeichnung, die ein Mensch überhaupt bekommen kann.

Interessant aber, später gilt der Dornenkranz doch als Auszeichnung, und zwar keine schlechte und geringe Auszeichnung, sondern die höchste, die man sich überhaupt vorstellen kann.

Kranz des Siegers am Lenas Montag

(Der sechste Lena-Gedanke von einigen, die noch kommen)

Heil dir mit dem Siegerkranz!
(Alte deutsche Redensart)

Auf dem Foto der kleinen Meyer da, dieser lustige Kranz in Nationalfarben. Passt gut zu ihrem slawisch-breitem Gesicht.

lena

Gut, dass man ihr kein Lorbeeren-Kranz aufgesteckt hatte. Man versuche es sich Lena da mit einem Lorbeeren-Kranz vorzustellen, mit dem klassischen und traditionellen Kranz des Siegers. Das sähe ziemlich out aus. Irgendwie overdressed. So aber, mit diesen Blumen in Haar, und das noch in den lustigen Nationalfarben, passt das ganz gut zum Triumph eines jungen Mädchens, das noch Romantik im Kopf hat (obwohl es bereits nackig in den Pools herum treibt).

Lena-Montag Offtopic

(Der fünfte Lena-Gedanke von einigen, die noch kommen)

Wir sind nicht wirklich gutgelaunt, wir sind nur hysterisch, hatten wir da vorhin unsere schlechtgelaunte (und total hysterische) Bild belehrt.

Nur hysterisch, ja. Fett, weil dieses `nur` weniger die Bedeutung von `wenig`, und mehr von `minder` hat. In Bezug auf gute Laune ist Hysterie minderwertig. Zwar hat die Hysterie (als Adrenalin-Rausch) einen hohen überlebenswert – bei den Tieren. Bei den Menschen ist sie nur niedrig.

Da nehem ich mich nicht aus. Bin durch Prägung hochgradig hysterisch.

Nicht aber, wenn ich denke/schreibe. Wenn da der Stil scheinbar hysterisch wird, dann passiert das nur aus kühler Berechnung. Da will ich Angst machen, da möchte ich jeden in seinem innersten Kern treffen, um zu irritieren, zu verunsichern, (ja ganz bewusst) zu erniedrigen, zu zeigen, was für Tier wir trotzt Zig-Tausendjährigen Zivilisierungsprozesses immer noch sind.

Das ist eine Dimension die zur höheren, vergeistigten Biologie nicht passt. Die muss also aufgegeben werden.

Wir erkennen das Tier in uns nicht bevor wir uns darin verwandeln. Nur da wird uns der Unterschied zwischen der belebten Materie (= Tier) und Geist (= Gott) deutlich. Wir befinden uns nämlich in einer Mittelposition dazwischen, mit der Tendenz nach oben.

Diese Tendenz soll uns also bewusst werden. Darum ist es nötig, dass wie zuerst unsere eigene Position auf dem Entwicklungsskala bestimmen.

Der Deutsche Montag

(Der vierte Lena-Gedanke von einigen, die noch kommen)

Heute ist der Deutsche Montag, weil Deutschland sich erst an diesem Montag so schön verhalten über den Oslo-Sieg freut. Die erste Hysterie ist abgebebt, aber alle sind noch gut drauf. In etwa so, wie man sich nach einem leichten Besäufnis am nächsten Tag über einen gelungenen Kater freut, der keine Kopfschmerzen verursacht doch nachhaltig ein Echo des Rausches bedeutet, in dem man sich noch wohler als im Rausch fühlt. Da ist man nun berauscht, und doch mit einem klaren Kopf ausgestattet. Nach einem Samstäglichen Besäufnis ist solcher Kater-Montag am schönsten.

Der deutsche Montag, also Montag auf Deutsch hat eine interessante Semantik. Mon-Tag, sagt der Deutsche und meint damit besonders an diesem Lena-Tag das gleiche, was der Franzose mit zwei Begriffen ausdrücken muss: mit mon jour und mit bon jour. Mein-Tag, also, und da der Tag auch noch so gelungen ist, dann ist er auch ein Guter-Tag.

Schlagzeile am Lena-Montag

(Der dritte Lena-Gedanke von einigen, die noch kommen)

Stefan Raab setzte 10.000 Euro auf Lena Meyer-Landruts Sieg
Das war nur symbolisch. Das hatte er nicht mal gebraucht. Mit Lena-Sieg hatte Raab seine Schäfchen nun endgültig ins Trockene gebracht.

(Ralph Siegel, der bisher Eurovision-Monopol für Deutschland hatte, soll dem Hörensagen nach ganz fürchterlich böse mit Raab sein, weil dieser ihm die Pfründe abgejagt hatte.)

Lena-Montag bei Kungfutius

(Der zweite Lena-Gedanke von einigen, die noch kommen)

Nun haben wir also Eurovision gewonnen.

Der jubel ist gross. Selbst die chinesischen Arbeiter jubeln unserem Star aus Oslo begeistert zu – bevor sie sich vom Fabrikdach in die Tiefe stürzen. Ja. Wenigstens kommen bei 4chan auch aus der innersten Mongolei und aus dem Osmas Hauptstab irgendwo im Pakistanischen Hinterwald Begeisterung und Euphorie auf – alle lieben Lena. (Nur in Nordkorea und bei den Somalischen Piraten jubelte niemand, aber das sind schon sowieso totalen Outsider und Verdammten des amerikanischen Weges, der ungnädige Allah sei ihnen gnädig!) Selbst ein Kungfutius kann sich also das (an sich banalen) Thema der Eurosong-Gewinnung nicht versagen. Kungfutius ist zwar kein bisschen Lena, aber was sein muss, das muss sein – also jubelt auch der alte Kungfutius an diesem deutschen Montag mit.

Montagslüge am Lena-Tag

(Der erste Lena-Gedanke, von einigen, die noch kommen – geht an die Bild)

lenaMontag

BILD, wir
scheissen auf dich!

Weil du irrst!
Weil du lügst!
Weil du ganz schamlos die Tatsachen verdrehst!

Du irrst, weil dieser Teufelsbraten seine/ihre Karriere ganz, ganz clever managt, unter Garantie aber nicht die Beste ist (sie wurde `nur` für beste erklärt).
Du lügst, weil Europa uns danach ebenso mag, wie davor.
Du verdrehst die Tatsache, weil wir mitnichten gute Laune haben (hätten wir die, so würde uns die kleine Meier, herzlich egal sein*) – wir sind nur hysterisch.

*Ach ja, die kleine Meier, werden wir uns als wirklich gutgelaunte Menschen erinnern: ganz nett ist die für eine 19-Jährige. Nicht nur mit ihrem Trällern sondern auch mit ihren Busen-Blitzern.

Schlagzeilenschau

Wegen schlechter Noten musste Sohn Zeugnis essen und wurde verprügelt

Na ja, da er schon sein Zeugnis ass, so war er bestimmt nicht mehr hungrig, so bekam er auch kein Abendessen.

:-/

Ölpest kostete BP schon fast eine Milliarde Dollar

Na, da kommt BP aber noch billig davon. Die Menschheit wird die Ölpest viel teuerer bezahlen müssen.

:-/

Wettermann vergisst eigene Vorhersage

Muss nicht so sein. Vllt war das umgekehrt, vllt hatte die Vorhersage den Wettermann vergessen.

:-/

Rentner (69) in Wohnung halbverhungert

Na ja, solange der Rentner nicht ganz verhungert, hat man sich auch nichts vorzuwerfen.

:-/

Brüderle: Steuererhöhungen wird es mit FDP nicht geben

Da lügen Brüderle und seine FDP. Sie haben auch da im Wahlkapf gelogen, als sie versprochen haben, die Steuern zu senken.

:-/

Und als Zugabe eine Fussballschlagzeile (um das Fussballfieber zu erhöhen):

Muss Löw Gomez opfern?

Natürlich soll Gomez geopfert werden! Den Fussballgöttern muss man alles opfern, ein Gomez ist da keine Ausnahme.
(Am besten wäre es übrigens, dem Gomez bei lebendigem Leibe das Herz heraus zu reissen. Das galt bei Azteken als ein besonders effektives Opfer.)