Reaktion und Aktion

Erwähnen wir auch noch 1x diesen Luschkow.

Nun, nachdem er abserviert wurde giesst man über ihn wahre Kübel von Unrat, man verhöhnt ihn, macht sich über ich lustig. Das ist immer so, wenn Grossen (oder auch nur `Grossen`) fallen, so wird das Kleine richtig unausstehlich gemein.

Was es aber dieses ausschweifendes Lebens angeht, das man ihn jetzt so lustvoll ankreidet, da sind er und seine (ebenso gierige) Frau bestimmt keine Ausnahmen in der elitären Szene, die es mit ihrem Luxus übertreiben. Im Grunde erkennen und anerkennen sich die Eliten heute nur in dem ausgeübten Luxus. Erst wer über eine bestimmte Grenze lebt (die nur mit einem Millionenvermögen möglich ist), wird von den Eliten als gleichwertig akzeptiert.

So kommen wir zu dieser Empörung über das sybaritische Leben der Luschkows. In unserer Gesellschaft ist es üblich, die Eliten selbst in dem grössten Schwachsinn gewähren zu lassen, solange sich der Betreffende oben halten kann. Ist er aber 1x unten durch, so erhebt sich ein Sturm der Entrüstung über das Schwein, und die Masse wird vor Hass, Neid und Intoleranz zu einer einzigen Fratze.

Allerdings ist das keine Konstellation die etwas verändern kann. Die Masse wird da nur gelenkt. Da wird sie von dieser oder jener Seite im Zug des Machtkampfes quasi `aufgeklärt`, so wie hier über Luschkow, und die Masse reagiert dann darauf. Das ist der Grund, dass man nichts ändern kann, dass man ohnmächtig bleibt: die Reaktion kann nichts verändern; nicht zufällig wird von dem Begriff Reaktion der Begriff Reaktionär abgeleitet, als das Synonym der retardierenden Bewegung. Um etwas zu ändern, ist schon eine richtige Aktion nötig.

Um zu dieser Aktion zu kommen, besteht zunächst die Notwendigkeit der Massenerkenntnis, dass die Eliten grundsätzlich Luschkows sind. Dass sie also, letzten Endes, weder das Recht haben noch kompetent sind, die Massen zu führen.

Die alten Eliten – die neuen Eliten

Kommen wir noch 1x auf diese Gegenüberstellung der Ost- und Westeliten vorhin (in `Guter Westen – böser Osten`). Dazu gibt es 2 Artikel.

http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2010/09/28/mark-zuckerberg/facebook-gruender-verblueffende-einblicke-in-sein-leben.html
http://www.bild.de/BILD/politik/2010/09/28/russland-sex-drogen-wodka-so-bunt/trieb-es-moskaus-buergermeister-juri-luschkow.html

Man darf natürlich nicht vorschnell urteilen. Es lässt sich doch einen Unterschied zwischen Zuckerberg und Luschkow machen, zwischen den Eliten also. Allerdings nicht zwischen Ost-und West-Eliten, sondern zwischen den alten und neuen Eliten.

Luschkow steht dann klar für die alten Eliten. Sie nutz(t)en ihr Ansehen, um sich Privilegien abzusichern, dabei geniessen sie das Leben so richtig sybaritisch, also aus Vollen und lassen kein Vergnügen aus, mag er an sich auch noch so schrill sein, ganz im Gegenteil: je schriller das Vergnügen, um so besser.

Zuckerberg steht für die Eliten, die es mehr darauf anlegen, etwas von Wert zu erschaffen, etwas also für die Zukunft zu tun. Wie die Bild da berichtet, `geniesst` er das Leben nicht nur um Lebens willen (wie das Alte das tut, das nichts besseres gelernt hatte), doch viel wichtiger ist, Zuckerberg richtet seine Arbeit so aus, um Veränderungen zu erzwingen. Keine Veränderungen zwecks Absicherung der Macht (was Hauptanliegen der alten Eliten ist), sondern Veränderungen zwecks Verbesserung der Funktionalität der Zivilisation. Keine Veränderungen also im Fluss des Alltags (wie etwa Veränderung der Umverteilung, was meistens das Anliegen der alten Eliten war), sondern schon Veränderungen der paradigmatischen Natur. Er hatte sich offensichtlich tiefgehende Gedanken darüber gemacht, und man darf ihn fürs Facebook richtig beneiden, denn mit diesem Netz ist ihm Gelungen, seine Vorstellungen tatsächlich in der Tat umzusetzen.

Der junge Mann hatte die Richtung erkannt, es würde ihm klar, dass die soziale Sphäre (die in der automatischen Umwelt der 3. Schöpfung enorme Wichtigkeit bekommt) auf die Rechnung der Intimsphäre ausgebaut werden muss. Mit der Befreiung der Idee Mensch von der Hierarchie und sonstigen biblischen Begriffen (Sünde, Verbrechen, Unmoral usw) wird die Intimsphäre sowieso unnötig, ja lästig werden, weil sie den automatischen Abläufen der höheren Welt entgegen stehen wird.

Das ist dieses Neue, das bei den jungen, aufstrebenden Eliten teilweise zu beobachten ist. Die Eliten haben nun tatsächlich für sich zu entdecken, dass nicht sie wichtig sind, sondern nur ihre Arbeit, dass diese Arbeit auch von jemand anderen erledigt werden könnte, sowie dass das Hauptanliegen der Eliten der Übergangszeit darin besteht, möglichst neue Parameter aufzustellen.

Übrigens sind das eigentlich keine Eliten mehr. Im Internet werden sie Nerds genannt. Diese Nennung betrifft vor allem die Könnerschaft der Person, die als Nerd angesehen wird. Eine Nerd-Definition aus dem Netz beschreibt einen Nerd als Person, wessen Gewicht deutlich seine Intelligenz unterschreitet.

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Ein Witz aus dem Kalten Krieg

Apropos Chinesisch lernen (im letzten Eintrag).

Ein Witz aus der heissesten Phase des Kalten Krieges, als Kennedy und Chruschtschow es um eine Haaresbreite schafften, einen atomaren Krieg zu verbrechen.

Ein neuer Computer wurde konstruiert und in der UNO vorgestellt. Da die Spezialität des Rechners Zukunftsprognose ist, dürfen Kennedy und Chruschtschow fragen, wie sich ihre Länder in der nächsten 10 Jahre entwickeln werden.

Kennedy ist zuerst dran, bekommt das Resultat und sein Gesicht wird düster.

– Na, was ist? fragt Chruschtschow schadenfroh.
– Mist! schimpft Kennedy, den Staaten steht eine fürchterliche Wirtschaftskrise bevor.

Geschieht euch recht, euch Kapitalistenschweinen, denkt sich Chruschtschow. Nun ist er daran. Er bekommt die Antwort, liest, versteht es eindeutig nicht, denn sein Gesicht ist ganz ratlos.
– Na, was ist? drängelt Kennedy.
– Weiss nicht! Das ist ja alles Chinesisch.

Guter Westen – böser Osten

Ist das keine typische Gegenüberstellung von Ost und West: Ost böse – wir gut. Östlichen Eliten Hallodris, die nur auf Sex und Drugs und Rock’n’roll aus sind. Die westlichen Eliten total bescheiden, unwahrscheinlich sympathisch. Obwohl sie schwerreich und Milliardäre sind, der einzige Luxus, die sie sich gönnen ist Chinesisch lernen.

ostWest

Nein, das ist echt nicht zu übersehen, um wie viel besser wir im Westen sind.

Schlagzeilenschau

FBI-Agenten schummelten bei interner Prüfung

Um sich Durchzusetzen sind die FBI-Agenten bereit zu jeder Schummelei. Warum sollen sie also bei interner Prüfung nicht schummeln.
(Übrigens, Schumeln ist heute Volkssport Nr 1: ein jeder Schummelt und man darf behaupten, dass der Sinn des amerikanischen Systems die Schumelei ist.)

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Taliban suchen offenbar Kontakt zu NATO und Kabul

Was soll diese Schlagzeile? Ist das eine Finte der Amis, um der Welt vorzumachen, sie haben die Talibans weichgebombt, oder können die Talibans tatsächlich nicht weiter

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Cutterin von Regisseur Tarantino stirbt in Hitzewelle in LA

Was für eine Schlagzeile!
Leider unvollständig. Jetzt wissen wir nicht ob wenigstens die Cousine dritten Grades der Nachbarin von Tarantinos Cutterin überlebt hatte.

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Telekom versetzt tausende Mitarbeiter an andere Arbeitsorte

Hat Telekom nun andere Arbeitslager errichtet, oder erfolgt die Umstehlng in Bereich der bestehenden Arbeitslager?

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Ich würde den Kindern in den Schulen Wiener Liedgut näher bringen

Recht so! Sollen auch die Wiener Schulkinder singend in die Katastrophe gehen.

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Irische „Giftbank“ als Fass ohne Boden

Ja, kennt man auch eine einzige Bank, die kein Fass ohne Boden wäre?
Und kennt man eine einzige Bank, die keine Giftbank wäre – Gift für die Menschlichhkeit.
(Ausgenommen, vllt, die Vatikanbank!:>>)

Kaninchenquäler

Da würde ein Neuseeländer tatsächlich von einem ordentlichen Gericht wegen Tierquälerei bestraft. Man hatte ihn beobachtet, wie er sich einen Spass daraus machte, das Tier an den Ohren zu halten und um sich rotieren zu lassen.

Niemand fragte das Tier aber, ob es auch den Spass dabei hatte. Vllt war die Rotation für den Hasen ebenso aufregend, wie für einen Menschen die Fahrt auf einer Achterbahn.

Übung macht den meister

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Diese Empörung ist nicht zu verstehen. Wieso sollte das widerwärtig sein?

Man darf den Ernst der Lage nicht verkennen. Vllt wird es schon morgen notwendig sein, irgendwo neue Todesstreifen einzurichten. Nicht unbedingt, um das Volk am Hinausgehen zu hindern, sondern am Hineingehen. Und da könnte man dann die Spezialisten gut brauchen, die an diesem Todesstreifen Dienst tun. Das ist also nur von Vorteil, wenn das Volk in Übung bleibt.

Clasch der Drogenkulturen in der Kulturhauptstadt Europas

Kaum ist Istanbul zur europäischen Kulturhauptstadt verkommen*, schon gibt es Zoff. Am Wochenende wurden von dem Muslim-Mob die Besucher (mindestens) einer Galerie überfallen und verprügelt, weil sie Alkohol konsumierten.

Hier ein Augenzeugen-Bericht aus bazonline.ch

Einige Galerien im Ausgehviertel Tophane eröffneten gemeinsam ihre Ausstellungen. Überall waren Leute, Künstler, Kunstliebhaber, Sammler, Galeristen. Vor der Galerie Non standen etwa 50 Leute, die zur Vernissage gekommen waren. Sie standen direkt vor der Galerie auf dem Gehsteig. Plötzlich hörten wir Lärm, jemand schrie und fluchte und sagte, alle sollten verschwinden. Die Leute waren überrascht, wir drehten uns um zu diesen Typen, die die Leute anschrieen, weil wir verstehen wollten, was vor sich ging. Und noch bevor wir die Situation richtig einordnen konnten, waren da noch mehr Männer und begannen, die Leute vor der Galerie anzugreifen. Plötzlich waren es etwa zwanzig Männer aus der Nachbarschaft, die mit Stöcken auf die Leute einprügelten und sie mit Pfefferspray attackierten. Die Leute der Galerie schrieen und versuchten wegzurennen. Später hörten wir, dass zwei andere Galerien ebenfalls angegriffen worden waren und dass die Leute sich drinnen verschanzen mussten. Die Schaufenster wurden zerbrochen.

OK, klar. Irgendwie ist das zu verstehen. In der Türkei sollte man echt keinen Alkohol kredenzen, sondern die einheimischen Drogen, und die Droge der Türken ist natürlich Haschisch. Also wäre es schön, hätte man da den Türken erlaubt, der Europa die einheimische Kulturdroge vorzustellen; die westliche Kulturdroge kennen wir ja zu genüge und sogar mehr als es uns lieb ist. (Die ganze Welt wird langsam alkoholisch [= vernunftresistent]!)

Also hätten die Türken ihre Besucher lieber mit den Haschpfeifen als mit Wein begrüssen sollen. Schaut, hätte man sagen sollen: wenn wir zu euch nach Deutschland, Italien, Frankreich und sonst wo kommen, bekommen wir die landesübliche Droge vorgesetzt. So dürfen wir jetzt euch mit unserer nationalen Droge begrüssen.

*Das ist klar, dass die Stadt verkommen muss, die in den Massenfokus gerät. Darum sind solche Pseudoauszeichnungen (wie eben `Europäische Kulturhauptstadt`) auch gemacht. Das Interesse der Massen bedeutet natürlich Konsum, Umsatz und Profit. Das Interesse der Massen aber bedeutet gleichzeitig Sinken des Niveaus, also Unkultur, also Verkommenheit.

Das schönste Liebeslied

Das ist ein altes Lied. Wurde nachweislich bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts von Tagelöhnern auf den Latifundien Lombardiens gesungen. Damaliger Text hatte sich leider nicht erhalten (wenigstens ist mir nichts davon bekannt), doch darf man annehmen, auch da hatte diese sehnsuchtsvolle Weise bereits die gleiche kämpferische Seele, die sie dann in den Partisanenkämpfen in Norditalien bekam, die das Lied weltbekannt und unvergesslich machte.

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Illuminationen und Illuminaten

Da hatten die mutigen Atombekämpfer von Grünpeace eine Wahnsinnsaktion gemacht. Mittels Projektoren hatten sie die Mailer angestrahlt und darauf Kampfparolen projiziert (wie: Atomkraft kann deine Gesundheit ruinieren, Atomkraft schadet Deutschland, Atomkraft kann deine sexuelle Potenz schaden usw). Sie haben sich aber nicht lange an ihrer Illumination erfreuen können, denn die von den Kraftwerken hatten einfach mit noch helleren Strahlern die Grünpeeps-Parolen überstrahlt.

Da fragt man sich natürlich, woher die Atomisten diese hellere Strahler zu Hand hatten, um dem Grünschizz die Freude zu vermiesen? Haben sie etwa die Attacke von Atombekämpfer erwartet? Das würde dann bedeuten, sie wurden über diese informiert. Und das würde bedeuten, dass sie unter den Atombekämpfer ihre Spitzel haben.

Ja. Warum nicht? Heute ist ein jeder bereit, für eine Handvoll Euros mehr auch die eigene Oma an die Händler der wiessen Sklavinnen zu verkaufen. Warum sollte man also seine Mitkämpfer nicht verkaufen?! Das ist der Zeitgeist, und es mag sogar sein, dass die Vorstände von Grünpeace allesamt auf den Lohnlisten der Atomlobby stehen.

Es ist ja für die Atomlobby am günstigsten, sich einfach den Grünschizz-Vorstand zu kaufen. Da sitzt man quasi an der Quelle der Informationen über die geplanten Anti-Atom-Aktionen. Und wer zu den Eliten gehört, ist sich sowieso gegenseitig verpflichtet. Egal ob das jetzt Atomlobby oder Grünschizz heißt. Schliesslich wollen wir alle unsere begünstigten Positionen behalten und bewahren. Das ist ja der Grundinstinkt in uns.