Serienthema: Die Hunde des Krieges 7 / Die Ästhetik des Krieges

Letztens hatten wir diese morbide Erotik des Krieges angesprochen.
Natürlich kennt man als Krieger, und noch besser als General und Kriegsminister, diese erotische Komponente der Truppe. Das versucht man dann nicht selten auszunutzen, um die Öffentlichkeit in eine bestimmte Richtung zu beeinflüssen.

Auf diesem Foto ist das offensichtlich. Da sollte die Kraft, die an sich das absolute Gegenteil der Liebe ist (Liebe=Leben – Soldat=Tod) rein symbolisch als Liebe an sich dargestellt werden. Das Herz hier ist zwar extrem vordergründig, doch rechnet man sich trotzdem eine Wirkung davon aus, besonders natürlich bei jungen Mädchen. Man will eben das Effekt ausnutzen, das in der letzten Betrachtung angesprochen wurde, und die Soldaten, die natürlich junge, potente Burschen sind, den Jungfrauen vorwerfen.

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Angesicht solcher potenten Mannsbilder, mit Mordsgeräten ausgestattet, werden diese süsseste Alpträume träumen. In manchen Situationen kann auch eine Gangbang-Vergewaltigung ein aufregendes Liebeserlebnis sein. Besonders, wenn sich diese Prachthelden so gefügig zu einem Herzen und Liebesversprechen hinstellen.

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Vermutlich wird da eine Formation eingeübt, die bei irgendeiner Militärparade beim Stechschritt und mit viel Tschingderassabum der Militärkapelle dargebracht werden soll. Da werden garantiert nicht nur die Augen der Jungfrauen vor Sehnsucht feucht werden.

Kungfutius Mode-Woche / Freitag

Von 3 Bedeutungen

Die Grundeigenschaft der modernen Mode ist, wie gesagt, diese gewisse Trashigkeit, dieser Müll-Look der Endzeit. Ihre Bedeutung ist leicht nachvollziehbar: in den nächsten Jahrzehnten (möglicherweise sogar Jahrhunderten) wird der Luxus in der gebräuchlichen Mode (in dem also, was den Massen als Mode verkauft wird) kaum eine Rolle spielen. Es heisst ja auch `Endzeit` und dieser Name verpflichtet – auch zur Armut.

Daneben aber lasse sich noch ein Trend der Mode ausmachen. Die moderne Strassenmode fällt durch ihre Enge auf. Alles ist extrem knapp geschnitten, die Kleider suchen dem Körper eine extreme Schlanklinie zu geben, da wird diese anorexische und bulimische Kindheitsobsession auf die Spitzer getrieben.

Ist mir jetzt ein Bisschen peinlich, habe vergessen, ein gutes Foto als Beispiel zu suchen. Das wäre unbedingt notwendig, denn ein Foto sagt mehr als 1000 Worte, und die Mode wird sowieso nur dann gegenwärtig, wenn man sie sieht. Jetzt haben wir den Salat. So müssen wir uns mit diesem Foto hier begnügen. Ist zwar nicht optimal, doch man sieht, was gemeint ist.

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Jedenfalls bedeutet diese Slim-Line-Mode die Betonung unseres kindlichen Geistes: das Kind ist so schmal und eng geraten. Sein Körper hatte noch keine Gelegenheit der Entwicklung in die Breite gehabt.

Diese engen Kleider haben aber noch eine andere Bedeutung. Der Mensch fühlt sich in diesen Kleidern des alten Menschen nicht wohl, sondern eingeengt, von Kleidern `gehetzt`. Auch das ist dann mit dieser Enge ausgedrückt, in die man sich zwingt.

Es gibt aber noch eine dritte Bedeutung, und die ist die wichtigste: der Mensch, die Zivilisation an sich (den jeder Mensch ist seine eigene Zivilisation, verpuppt sich zu einem engen Kokon, aus dem dann ein grosser, mächtiger Schmetterling in den Weltraum entschweben kann, um die allmächtige Idee Gott (sagen wir es unbescheidener: Idee Übermensch) im Raum verbreitend, um die Schöpfung zu vollenden, die sich einst aus dem Nichts gebär und mit unserer Hilfe nun tatsächlich ewig werden soll.

Die zwei Zeitungen

Man hatte es vllt bemerkt: neuerdings wird hier weniger die Bild zitiert, und mehr SZ.

Das kommt davon, dass mir aufgefallen ist, dass man die Absurditäten des Zeitgeistes ebenso gut in der SZ erkennt, wie in der Bild-Zeitung, dass sich die beiden Postillen substantiell nicht voneinander unterscheiden. Und die Bild wird auf die Dauer echt öde.

Früher hatte ich die SZ geradezu angebetet. Es war aber bereits in den 80-en Jahren, als mir klar wurde, dass sich die Süddeutsche in ihrer gesellschaftlichen Rolle in absolut nichts von der Bild unterscheidet. Sie geht nur viel taffer zu Werk, um dem Publikum die sakrosankte Kompetenz der Eliten zu verkaufen. Das Blatt gibt sich intellektuell, ist aber von seinem aufklärerischen Inhalt gesehen ebenso verlogen, wie die Bild (und natürlich wie jedes andere offizielle Medium).

Gerade der angesprochene Artikel hier! Wie smart wird da die ungeheure Durchschlagskraft der Frauenenergie an den Mann gebracht. Frau Schaeffler wird als ein Elite-Mensch in Vollendung portraitiert. Sie wirkt in dieser Darstellung so, als gibt es kein Problem, das sie nicht packen kann. Mit (Frauen)Witz und Charme wird uns suggeriert, an dieser Frau (an den Eliten an sich) führt kein Weg vorbei. Sie wird stets einen Trick mehr parat haben, um sich durchzusetzen (= um uns reinzulegen).

Und eben das ist das gleiche, was auch die Bild macht. Die geht zwar plumper und proletenhafter ans Werk, doch unterm Strich ziehen die Beiden am gleichen Strang: Vierbeiner (= Herdenwesen) gut – Zweibeiner (= Geradestehenden/Individualisten) böse!

Schlagzeilenschau

Apotheken-Sterben in Deutschland

Komisch, in den Apotheken gibt es so viele Heilmittel. Können sie sich nicht selbst heilen? Ein paar Pillen mehr, und die Apotheken müssten nicht sterben.
Oder taugen die Heilmittel aus den Apotheken nichts?

:-/

Wie werden Menschen zu Bestien?

Schlechte Frage. Rückfall in den alten Zustand droht immer. Viel schwieriger ist es aber, aus dem alten in den neuen (in der Regel höheren) Zustand zu gelangen. Die Frage sollte also lauten: wie werden aus Bestien Menschen?

:-/

24-jährige Autofahrerin verursacht schweren Unfall und wird gelyncht

Also war der Unfall doch nicht so schwer. Wäre er schwer genug gewesen, hätte man die Autofahrerin nicht lynchen müssen – nicht lynchen
können.

:-/

Kanada: Schmelzender Schnee begeistert Archäologen

Und nicht nur sie. Ganz Kanada ist froh, dass der Schnee endlich schmilzt.

:-/

Abschaltung von Hirnregionen durch das Anhören von Gebeten

Braucht man noch bessere Argumente gegen Religion?

Kungfutius Mode-Woche / Die Avantgarde und die Eliten – der Unterschied

Ein schönes Beispiel, um den Unterschied zwischen den Eliten und der Avantgarde lasse sich anhand der Mode machen.

Dieser Unterschied ist eigentlich schon in der Nennung gegeben: wärend die Eliten (= die Besten) eine rein qualitative Bedeutung auffasst, bedeutet die Avantgarde die Aktion, das Vorangehen, den Fortschritt.
Hier aber, in dieser guten Geschichte, einer Modekritik in heutiger SZ-online, wird dieser Unterschied selbst für Blinde deutlich sichtbar.

Zunächst geht es um einen Skandal. Den hatte der Vamp der Ufa, die famose Marlene Dietrich 1929 verursacht, als sie es wagte, bei einem Gesellschaftsereignis in Männerkleidern aufzukreuzen. Dabei hatte die Marlene nur einen Vorgriff auf die Gepflogenheiten von heute gemacht, wo die Frauen in Männeroutfit Gang und Gäbe sind und besonders bei den höherstehenden Frauen beliebt. Wie bei dieser schwer- und einflussreichen Frau Schaeffler in der angesprochenen Modekritik der SZ. Oder bei unserer Kanzlerin, die ebenso gerne zeigt, wie eine Frau die Hosen anhat.

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Maria-Elisabeth Schaeffler

Dabei war schon die Dietrich eigentlich keine Avantgarde mehr. Über sie und ihren skandalösen Männeroutifit redete man ja bereits. Die ersten vorangehenden Frauen hatten bereits 50 Jahre vor Dietrich gezeigt, dass sie in der Hose gleich gute Figur machen wie die Männer (dass sie also alles können, was auch die Männer können). Und diese ersten, diese unverfälschte Frauenavantgarde, sie müssten nicht mal Hosen tragen, um sich mit den Männern zu messen. Sie benutzten dazu `nur` ihren Geist. Sie haben eben herausgefunden, dass die Männer sie nur mittels geistiger Finten in ihrer überkommenen Rolle hielten, nun trauten sie sich, sich dem Mann geistig (gleich) zu stellen.

Und über sie redete man nicht. Dürfte man nicht reden, höchstens hinter vorgehaltener Hand. Man ignorierte sie einfach. Später, als sie nicht mehr zu ignorieren waren, lachte man sie aus. Doch sie setzten sich trotzdem durch. So gut, dass ab Roaring Twenties (ab Josephine Baker, Isadora Duncan und die Dietrich) niemand mehr über sie lachte. Nun redete man über sie. Das heisst, sie haben sich durchgesetzt, nun war eine Frau in der Hose keine Avantgarde mehr.

Ein typisches Beispiel einer Frau als Avantgarde haben wir 50 Jahren vor Dietrich in der russischen Soziopatin Lou von Salome. Die smarte Tussi hatte kapiert, wie sie ihre Fraulichkeit benutzen kann, um die Männer in ihrer Umgebung unter Kontrolle zu haben. Sie war voll machtbessesen, hatte so gut wie jeden Mann kaputtgemacht, der ihr über den Weg lief (Nietzsche und Freud inklusive). OK, klar, durch die Geschichte gibt es Masse von tüchtigen Frauenzimmern, die diese gleiche Kunst beherrschten. Doch die taten es alle durch weibliche Unterwürfigkeit: sie gaben dam Mann das Recht, damit sie das Recht über den Mann bekommen. Die Masche der Salome war aber ganz anders. Sie wollte sich nicht mehr unterwerfen, sie wollte noch nicht mal gleichberechtigt sein. Sie wollte (über die Männer) herrschen und sie sagte es unumwunden jeden von ihnen.

Ihr Erfolg bezeugt, wie gut sie den Geist der Zeit begriffen hatte, wie sicher sie sich ihrer Sache war.

So sieht also eine echte avantgardistische Persönlichkeit aus der Frauenbewegung aus. Sie hatte die wahre Macht über Männer, ohne dass sie dazu die Hose brauchte.

Nun aber trägt schon die ganze Frauenwelt das Männeroutfit. Die Frau im Rock und Kleid ist heute die Ausnahme (bei manchen findet man es schade, dass sie nicht öfters in Frauenkleidern auftauchen, der Ästhetik und Erotik und Schönheit wegen). Doch man kann nicht gerade sagen, die Frau hatte sich ihrer überkommenen Rolle befreit. Nicht dass die Frau heute dem Mann so untertan ist, wie in der Bibel gemeint. Nur die Frau ist heute zusammen mit dem Mann der hierarchischen, patriarchalischen (= männlich geratenen) Macht unterworfen, hat also null was davon, Hosen zu tragen. Ebenso gut könnte sie auch Rock anhaben.

Es sei denn, sie ist eine elitäre Tussi, eine mit dem Machtanspruch. Die Eliten haben nämlich diesen Hosen-Trend der Damen ausgenutzt, um sich als Frauenfortschrittlich zu geben. So bekleiden nun die Frauen die Machtpositionen, doch die Macht bleibt trotzdem die gleiche massenfeindliche Macht der Eliten, wie sie früher schon und immer war. Die Frauen sind nur Alibi, um die Macht weiter zu behalten.

Diese Frauen im Männeranzug sind also auf gar keinen Fall fortschrittlich, sondern geradezu rückständig, eben weil sie im Sinn einer überkommenen Macht; da für die Massen die Frauenemanzipation angesagt ist, so geben sie den Massen die Frauenherrscherinnen, die aber die übliche patriarchale Macht ausüben.

Natürlich gibt es auch heute die Avantgarde der Frauenbewegung. Wie ist die geraten?

Bestimmt gleich der Männeravantgarde. Denn inzwischen müsste sich schon unter den allerfittesten unter uns herumgesprochen haben, dass es weder um die Männerherrschaft noch um Frauenherrschaft geht, sondern um die Herrschaft über den Menschen an sich. So kämpft die Frauenavantgarde heute im Schulterschluss mit den Männern, uns endlich auf den Weg zu begeben, der uns in eine herrschaftslose Gesellschaft bringen könnte.

HartzIV-Kürzung steht an!

Die Griechenland-Hilfe verschlingt Milliarden. Besonders hart ist Deutschland betroffen.

Übrigens: die Griechen werden uns noch mehr kosten, als das vorgesehen ist. Die Landesbank Baden-Württemberg ist nämlich mit rund zwei Milliarden Euro in Griechenland engagiert. Auch das wird der deutsche Steuerzahler aufbringen müssen. Schliesslich muss auch die LBBW gerettet werden.

Wo wollen Angela und ihr Finanz-Wolfgang bloss so viel Geld finden?

Kungfutius befürchtet: ihnen bleibt wohl nichts anderes übrig, als Hartz IV zu kürzen.