Wahlnachlese / Nichtwähler und Möchergernewähler

Ja, und während man bei uns partout nicht zur Wahl will (man verlangt vielmehr, dass die Wahl zu einem kommt, dass man mehr Wahl in der Lebensqualität hat), hat der Wähler in Afghanistan andere Sorgen, und die Express berichtete voll Schadenfreude von einem afghanischen Wähler, der von den bösen Talibans sogar gefoltert wurde, weil er zur Wahl wollte. So hatte man ihm die Ohren und die Nase abgeschnitten (oder war das umgekehrt? ach, ist egal), und ihn so fürs ganze Leben als Wahlwilligen gekennzeichnet.

demoMärtyrer

Märtyrer für Democracy

Ja, das ist wieder ein Beweis dafür, wie ungerecht diese Welt (dieses System?) konstruiert ist. Dort will man wählen, darf aber nicht, hier darf man, will aber nicht.

Aber dem wäre leicht abgeholfen. Man soll einfach die Wahlwilligen aus Afghanistan mit Grossraumjets hierher karren und sie hier wählen lassen. Da sie schon so Wahlwillig sind, werden sie sich ob dieser Gelegenheit sicher sakrisch freuen.

Darum könnte man jene, die hier nicht wählen wollen, nach Afghanistan verfrachten. Da sie schon nicht wählen wollen, sollen sie das wenigstens in einem Land tun, wo die Wahl schon von der höheren Gewalt verpönt ist.

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Wahlnachlese / Wahlbeteiligung oder Die Relativität der Zahlen

In NRW hatte vor allem die holde Demokratie herbe Verluste hinnehmen müssen, berichtete am Morgen nach der Wahl die Nachrichtentussi, und wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Auge; so traurig war sie wegen der armen Demokratie. Gerade nämlich 51% Wähler hatten den Weg zu den Graburnen (des freien Willens) gefunden, erzählte die Nachrichtentussi weiter mit tränenträchtiger Stimme.

51%? Ach ja? Jeder weiss es, dass 51 der Wahlbeteiligung in etwa den gleichen Wert haben, wie 99% der Stimmen für die kommunistischen Machthaber. Ebenso wie man dort schlecht sagen könnte, der Diktator hatte alle 100% der Stimmen bekommen (die Lüge wäre ja nur zu unverschämt), darum nannte man die nächstkleine Zahl, mit der man sich rein rechnerisch nicht lächerlich machen würde (mit 1% der Neinsager müsste sich auch der strengste Skeptiker notgedrungen abfinden).

Und ebenso ist die Zahl 51% die kleinste, mit der man noch die demokratische Mehrheit währen kann, ohne sich lächerlich zu machen. Alle wissen, dass es unter 50% war (vermutlich war es sogar unter 30%!), doch man übertreibt nicht und sagt nicht ganz unverschämt, dass es sogar 61%, oder sogar 71% Wahlbeteiligung gab.

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Wahlnachlese / Von der Linke zum neuen Hitler

Eigentlich hatte ich von der Wahl nicht viel mitbekommen. Gestern Abend sah ich nicht fern, da ich mir im Rechner den Film `Bangkok Hilton` angeschaut hatte, und der dauert fast viereinhalb Stunden. Erst so um halb Elf, bekam ich etwas von der Wahl in Spiegel TV mit.

Da spielte man offensichtlich ganz betont die Karte des grossen Erfolges der Linken. Offensichtlich gibt es bei den Spiegel-Lesern/-Zuschauern überproportional viele Sympathisanten der Linken. Aber auch in den Blogs und Foren darf man eine Welle der Euphorie erwarten, wo nun die Linke das Beisagen hat. Man erwartet sicher, die werden jetzt die Gesellschaft umgestalten.

Da soll man sich aber nicht übermässig freuen. Sollen die Linken auch ganz an die Macht kommen, wird sich nichts ändern. Sie können nämlich nur dann die politische Macht bekommen, wo sie von der Wirtschaftsmacht dazu lizenziert werden. Das meint, die Linke müsste sich zuerst mit der Wirtschaft konform geben. Und was das heisst, das versteht man wohl, oder?

Nein, diese unbestreitbare Erfolge zeigen nur, dass die Eliten es nun versuchen wollen, Krise für eine Weile damit zu managen, indem sie falsche Signale setzen: nun kommt die Linke, nun werden sie es der Bande da oben zeigen, soll das heissen.

Und alle, die es nicht kapieren, dass man selbst zur Bande werden muss, um dort oben zu gelangen, werden daran glauben, ihre politische Kraft wird damit gebunden. Man kennt ja die Formel: die Linke wird das jetzt managen. Doch damit sich was ändert, müssen wir leider auch Opfer bringen.

Was es aber den wahren Stand der Dinge angeht: die Eliten würden auch reinsten Marxismus einführen, nur um das Volk auch weiter `regieren` (= verarschen) zu dürfen. Das wäre überhaupt nichts Ungewöhnliches. Sie würden auch ohne mit dem Wimpern zu zücken auch einen neuen Hitler zulassen, würden sie das Gefühl haben, das wäre dem Erhalt ihrer Macht förderlich.

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Kungfutius als Übersokrates

Ich weiss nichts, ausser eins: ich kann alles wissen.

(Wenn ich das will, wenn ich das brauche, kann ich alles wissen, was ich will. Dann kitzle ich Google – und ich weiss es sofort.

Bei Google stehen nämlich die Tatsachen (in Form von Bits und Bytes) drin, und die Tatsachen sind Wissen.)

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Die übermenschliche Klugheit der Babys

Arsen in Babys Lieblingssnack! schnattern die Medien durcheinander.

Lieblingssnack? Dieses Wort macht neugierig in Bezug auf Babys. Vllt ist der Snack eben wegen Arsen darin so beliebt.

Unsere Babys sind clever! Sie wissen, was für sie gut ist. In dieser total vergifteten Umwelt ist es überlebenswichtig, möglichst schnell giftresistent zu werden.

Und das erreicht man eben, indem man sich mit kleinsten Giftdosen langsam an das Gift gewöhnt.

Dazu passt auch eine Untersuchung der Verbraucherschützer, wo man festgestellt hatte, dass in allen Kinderwagen reichlich Gift vorhanden ist. Das ist auch gut für unsere Babys, damit sie durch Gewöhnung so stark werden, dass das Gift ihnen kein bisschen was anhaben kann.

Ja, dank unserer vergifteten Umwelt wachsen uns da schon die kleinen Übermenschen nach.

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Die Feuerwoche 15 / Beim (Schnurr)Bart des Propheten 12

(Lächerliches zum Nietzsches Todestag)

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Lächerlichkeit 11

Wie man wird, was man ist

Den Kopf verloren
Sie hat jetzt Geist – wie kam’s, daß sie ihn fand?
Ein Mann verlor durch sie jüngst den Verstand,
Sein Kopf war reich vor diesem Zeitvertreibe:
Zum Teufel gieng sein Kopf – nein! nein! zum Weibe!
(Nietzsche `Fröhliche Wissenschaft`/ Scherz, List und Rache 50)

Ja, und kaum hat die Sammlerin so ein Exemplar Mann in ihrer Sammelalbe, so wollte sie ihn dort möglichst für immer behalten. Und bei Nietzsche gelang ihr das. Und zwar so, dass Nietzsche sich vor ihr niemals erholte. Und sie besass ihn sein ganzes Leben, Nie mehr ging sie aus seinem Kopf, so scheiterte er an ihr. Liest man in `Ecce Homo`, in seinem letzten Werk, kurz vor seinem Nervenzusammenbruch geschrieben, kann man erst erkennen, was Lou von Salome ihn angetan hatte. Als er da in Genua das Pferd küsste, hatte er eigentlich erkannt, dass er gescheitert ist, dass es ihm nicht gelungen ist, das zu sagen, was er eigentlich sagen wollte. Da hatte er so ein grosses Mitleid mit sich, dass er etwas davon auch für das Pferd erübrigen könnte, das da von dem besoffenen Kutscher gepeitscht wurde. Da hatte Nietzsche aufgehört zu kämpfen. Da fiel er dem Pferd um den Hals und weinte über sein und eigenes Schicksal.

`Ecce Homo` war sein letztes Aufbaumeln vor der Aufgabe. Schon der Untertitel verrät die Absicht des Autors, sich den Mut zuzusprechen: Wie man wird, was man ist.

Die einzelnen Kapitel verraten noch deutlicher, wie verzweifelt er sich selbst bestätigen möchte: (`Warum ich so weise bin`, `Warum ich so klug bin`, `Warum ich so gute Bücher schreibe`. `Warum ich ein Schicksal bin`. `Kriegserklärung`). Das schreibt ein Mensch, der vom Weib so besiegt wurde, dass er jegliche Achtung vor sich verlor. Mit diesem angeberischen Titeln versucht er, sich selbst wieder zu achten: schau nur, wie grossartig ich bin!

Grossartig war er, darüber gibt es keine Diskussion, kann es keine geben (es sei denn, man ist hirnamputiert). `Menschliches Allzumenschliches` sein erstes vollwertiges Werk steht für diese Behauptung. Da stimmt einfach jedes Wort (selbst wenn es nicht stimmt! [denn auch in diesem Fall stimmen ihre Hintergründe schon]). Kurz und Gut, das ist ein Hurrikan an Gedanken, der das alte Denken, eben das menschliche, allzumenschliche aus unseren Gedanken wegbläst.

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Die Feuerfwoche 14a

Oralsex am Monte sacro

Es gibt auch eine literarische Verbrämung dieser Geschichte von Tüten & Blasen auf dem Heiligen Berg am Ortasee.

Das wurde bereits in diesem Blog veröffentlicht. Hier kann man es lesen.

http://kungfutius.blog.de/2007/08/25/oralsex_am_monte_sacro_nietzsches_todest~2869474/

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Der Fluch des Geldes

Der Gewinner des grossen italienischen Lottopots hält angeblich nichts vom Geld. Das Geld ist ein Fluch! sollte er gesagt haben.

Ja, typisch!

Kaum wird der Mensch saureich, und schon findet er, das Geld ist eigentlich Shit, und dass wir auf gar keinen Fall danach streben dürfen. Wohl meinte der superreiche Itaker jetzt, wir werden am glücklichsten, wenn wir uns mit unseren 1-€-Jobs und Mikrorenten zufrieden geben.

Er ist natürlich nicht der einzige, die das denkt. Alle reiche finden das Geld ist nur eine Last, nach der eigentlich niemand streben sollte.

Aber alle, die kein Geld haben, sind vom Gegenteil überzeugt.

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Eine lustige Erklärung

Gelegentlich des Besuches im Land seiner ewigen Schuldner besuchte Netanjahu auch die Bild-Redaktion. Und da hatten die Leute von Bild nichts klügeres gewusst, als ihm die Baupläne der KZs zu erklären.

Kungfutius vermutet, man wollte dem Netanjahu die Effizienz der deutschen Todesmaschinerie erklären. Nur damit die Juden nicht vergessen, mit wem sie es zu tun haben.

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