gedankenBrüche6

Geistige Abenteuer (die Suche nach den neuen Ideen) werden nie als so interessant, abenteuerlich und gefährlich angesehen, wie die `richtigen` Abenteuer. Wie etwa die Suche nach der Quelle des Nils oder nach der Nordwestpassage. Dabei sind sie ebenso gefährlich und schrecklich, was dadurch bewiesen ist, dass nicht gerade wenige Abenteurer des Geistes ihre Taten mit Irrsinn und/oder Selbstmord bezahlen mussten.

irrsinn

Im Dutzend teurer! – Sentenzen zum Sonntag 290614

Homo Sapiens Sapiens? Dieser zweite Sapiens, ist eine arge Übertreibung. Schon um 1x als wahres Vernunftswesen zu erscheinen hat der heutige Mensch es nötig, über den eigenen Schatten zu springen.

Jeder ist seines Glückes Schmied – oder auch Unglückes.

Das ist eine alte Schlagzeile, also ein altes Thema, doch nicht veraltert: unsere Politiker sind giftiger als alle Gifte dieser Erde.

dioxin

In den Zeiten der Prohibition galt die Behauptung, dass jeder Alkoholschmuggler für dieselbe Sache das Wagnis eingeht – für die Dollars.
Das ist der Unterschied zu den Cannabis-Schmugglern. Meiste von diesen tun das aus Überzeugung.

Seit dem das Wort des Jahres `Wutbürger` heißt, dürfen wir eigentlich nicht mehr wütend sein. Wir haben uns durchgesetzt, das soll uns reichen.
Wütend dürfen wir erst werden, wenn das Wort des Jahres `Hamburger` heißt.

Aus einem Film: Regel Nr 1 in der Liebe: es gibt keine Regeln.
Dann ist das keine Liebe, sondern nur ein Spiel mit der Liebe. In der Liebe gibt es sehr wohl eine Grundregel: mehr geben, als man nimmt. Nur das ist Liebe. Und weil die Regel dem Selbsterhaltungstrieb der Menschen widerspricht, so gibt es (in der Regel) keine Liebe.

Ein Single ist wie ein Einhandsegler: eine seine Hand dient dem Schiff (= dem Leben), andere ihm selbst (= eigenem Vergnügen).

Politik und Karneval sind eigentlich identisch. bei beiden wird dem Volk etwas vorgemacht. Unterschied: bei der Politik darf man sich das ganze Jahr an den Narren erfreuen.

Hektik der Zeit als Schulung der Konzentration.
Für die übefrmenschliche Zukunft wird man lernen müssen, sich auf viele verschiedene Dinge gleichzeitig zu konzentrieren. Mehrschichtdenken und Mehrschichtlogik werden in der Zukunft überlebenswichtig sein. Und dazu ist dieser mörderische Stress die beste Schule.

Wir müssen die Welt unregierbar machen, nur so ist der elitäre Vampir umzubringen.

Südafrika verdankt Mandela das Ende des Apartheids, sagte da jemand.
Nicht nur!
Südafrika verdankt Mandela auch das Ende des Wohlstandes.

Bei der Wahl ist es nicht wichtig, die Stimme abzugeben. Viel wichtiger ist es, gutes Gehör zu haben.

Kungfutius weltmeisterlich / Die Schmerzopportunisten

sportSchmerz

Das kann man sich kaum vorstellen, dass die Fussballer weniger Schmerz spüren, wenn man die Foulszenen aus den Stadien im Auge hat. Da geben sich diese knallharten, brutaltrainierten Athleten schmerzensempfindlicher aus als die Kindergarten-Zöglinge. Bei der leisesten Berührung werden sie zu einem Fall für die Intensivstation. Wie hier unten.

sportSchmerz1

Da kann man es sich echt kaum vorstellen, dass die Kids in der Krippe auf solche Berührungen so drastisch reagieren.

Das Wort zum Ramadan / Sonntag

Die Islam-Gemeinden in Westen verurteilen die Selbstmörder-Anschläge, die neuerdings wieder die Schlagzeilen beherrschen. Islam verbietet die Tötung der Unschuldigen, meinen sie.
Klar, aber wer ist heute schon unschuldig?
Und ausserdem ist eine Religion, welche die Tötung der so genannten Schuldigen erlaubt oder sogar fordert, ebenso zum Kotzen.

hollyBucks


Holly Books
Bringen (Eliten) Bucks*!

*Buck – Slang für Dollar.

Goldenes Tor zur Jenseits

In dem Moment in dem du abspringst, merkst du, dass all deine Probleme lösbar sind nur dieser Sprung nicht mehr.
(Ein erfolgsloser Golden-Gate-Selbstmörder nach seiner Rettung)

Da die Golden Gate-Brücke mit ihrer malerischen Lage und exponierten Kulturstellung eine grosse Anziehungskraft auf die Lebensmüden ausübt, so sind die Zahlen der Menschen, die mit einem Sprung von der Brücke ihrer Existenz ein Ende machten, wahrhaft imposant. Mehr als 1500 Menschen beendeten schon ihr Leben mit einem Sprung von der Brücke, die eine grosse Anziehungskraft auf potentielle Selbstmörder in der ganzen Welt ausübt und den Beinamen `Goldenes Tor zur Jenseits` trägt (wobei ein paar von ihnen tatsächlich den Sprung überlebten). Mindestens doppelt so viele könnten noch auf den letzten Drücker zur Aufgabe überredet werden und liesen von ihrem Vorhaben los.

goldenGateSuicidemap

Um von dem brutalen Image als Brücke der Selbstmörder abzukommen, werden nun Netze angebracht, um das Volk abzufangen, das sich in der selbstmörderischen Absicht in die Tiefe stürzt. Die Schutznetze sollen in etwa 3 Jahren fertig sein.

Nun darf man einen wahren Massenansturm der Lebensmüden erwarten, die noch die Chance nutzen wollen, sich von der legendären Brücke zu stürzen, bevor die Netze diese Möglichkeit total ausschliessen. Immerhin sind die Sprünge, wie das auf dem beigelegtem Video zu sehen ist, einmalig spektakuläre Angelegenheiten. Da wird also garantiert eine Art von Torschlusspanik ausbrechen, wie es sie unter den Menschen immer gibt, die irgendeine Möglichkeit unbedingt nutzen wollen, die es bald nicht mehr geben wird.

Ein geradezu unmoralisch-moralisches Angebot

Je älter die Welt, umso schrulliger wird sie. Doch selbst die wunderlichsten Ereignisse und Meldungen lassen sich durch noch wundersamsten toppen. Und doch dürfte bald das Ende der Fahnenstange erreicht sein, Denn die Meldung, die gerade frisch aus Afrika kommt, ist so bizarr, dass sie schwer überboten werden kann.

Zunächst aber ist das eine äusserst moralische Meldung: da setzt sich ein Mensch in bester christlichen Tradition für seine Nächsten. Die nigerianische Popsängerin Adokiye Ngozi Kyrian hatte auf ihren Instagram- und Twitter-Accounts der Terrorgruppe Boko Haram tatsächlich ihre Jungfräulichkeit angeboten, wenn sie im Gegenzug die entführten Schulmädchen freilassen. Allerdings muss das Angebot nicht unbedingt so moralisch sein, wie es auf dem ersten Blick anmutet. Bedenkt man nämlich, dass die Terrorbande inzwischen rund 200 Mädchen in Gewalt hat, muss man sich fragen, ob die Sängerin da das Angebot überhaupt ernst meint. Es kann nämlich auch sein, dass sie sich damit nur zu profilieren sucht. Oder, noch grotesker, es wäre auch ohne weiteres vorstellbar, dass sie eine unersättliche Extrem-Nymphomanin ist, die auf einen 200-fachen Gangbang hofft. Immerhin müsste sie der Natur ihres Angebotes nach den Boko Haramisten für jedes freigelassenes Mädchen zur Verfügung stehen. Meint unter Brüdern 200x die ganze Boko Haram-Armee zu verwöhnen. In diesem Fall wäre der angeblich moralisches Angebot geradezu schweinisch unmoralisch.

Wobei noch zu bedenken ist, dass es ausserordentlich schwer zu glauben ist, dass diese Adokiye tatsächlich eine nennenswerte Jungfräulichkeit anzubieten hat. Immerhin ist sie bereits gut über 20 und in einer Branche tätig, wo die Jungfräulichkeit der Grundpreis für das Erklimmen der ersten Stufe auf der Karriereleiter ist.

adokiye

Obwohl es heutigen Chirurgen natürlich ein Klacks ist, das Jungfer-Häutchen immer wieder `wie neu` herzustellen. Unsere Adokiye könnte sich also jedem Haramisten ohne weiteres als Jungfrau hergeben.

gedankenBrüche5

Schreibstil von einst unterscheidet sich drastisch von heutigem. Und dieser Unterschied ist durch die technische Entwicklung des Kommunikationsmediums gegeben.

Einst hatte man nur das geschriebene Wort um das Wissen weiter zu reichen, zu informieren und zu unterhalten. Da nur dieses eine Medium zur Verfügung stand hatte man auch genug Muse, ausführlich zu lesen, sich mit Lesen zu beschäftigen. Die Autoren hätten auch mit den schlimmsten Suadas aufwarten können (man denke bloss an Dostojewskij; der erschlägt förmlich seinen Leser mit dem wüsten Redeschwall) sie wurden trotzdem gelesen. Eben weil das Lesen die einzige Möglichkeit der Information war.

gaensekiel


©zeitreise

Heute hat man viele Medien: Literatur, Zeitung, Radio, Fernsehen, Internet… man kann sie kaum noch überblicken. Ganz zu schweigen, sich ausführlich mit dem einem einzigen Medium zu beschäftigen. So ändert sich auch der Schreibstil zum richtigen Telegraphen still. Der Autor muss seine Gedanken nun in einer Kurzform mitteilen, quasi nur als Gedankengerüste, die von dem Leser mit seiner Lese-Erfahrung dann richtig begriffen werden wollen. Gerade die Blogs und sonstige Medien der sozialen Netzwerke sind die typische Form der modernen Literatur. Da gilt nicht nur beim Twitter: je kürzer, umso würziger (= inhaltsvoller). Man darf sagen: alle Texte, die über 30 Zeilen hinausgehen, sind fehl am Platz und verlorene Liebesmühe. Das Publikum hat einfach keine Zeit, um solche Texte richtig zu verarbeiten.

Es kommt aber noch drastischer: noch eine Zeitlang der gleichen Entwicklung und das Publikum wird solche Texte in der Regel überhaupt nicht begreifen können.