Reden wir 1x mehr über die Liebe, diesmal über einer hybriden Liebe. Einer Liebe also, die sich anmasst, Liebe zu sein, wobei sie nur käuflich ist.
Aber die heisseste Liebe, die der Mensch kennt, ist vermutlich die Liebe zum Geld. Und gerade enorm viele Frauen heiraten eben aus dieser grossen Liebe. Frau findet sich irgendeinen reichen Sack, und ist sofort in ihn verliebt, dabei ist sie nur in sein Geld verliebt.
Egal. In Moskau gibt es jetzt eine Schule, wo man die interessierten Frauen dafür schult, die reichen Männer zu erkennen, zu verführen und zu heiraten. Die Institution heisst `Zickenschule`, doch das ist verfehlter Name. Zickt man nämlich, so kriegt man garantiert keinen Millionär ab, eine Zicke kriegt kaum einen Proleten ab. Und eben das, dieses Zickigsein soll dieser Schule bei den Schülerinnen ausmerzen, indem man sie einer disziplinierten Schauspielkunst lehrt.
Besonders viel Wert wird natürlich auf die Kunst der Verführung gelegt. Man übt sich in Schlafzimmerblicken, eindeutigen Gesten, kecken Augenaufschlag und im aufreizenden Gang. Dabei legt man aber auch den Wert darauf, den reichen Kerl als Typ zu erkennen, und die Werbung dann auf seine Vorliebe auszurichten, ihm also das zu geben, was er haben will. Mag er schüchterne Bräute, lernen die Damen, wie sie ihm mädchenhaft kommen, mag er die geheimnisvolle Bräute, kann sich die Absolventin der Zickenschule glatt wie Mata Hari geben, mag er dämliche Blondinen, bekommt er direkt eine Marilyn Monroe präsentiert.
In den zahlreichen Nachtklubs Moskaus, wo die neue Geldelite Russlands in einer Nacht das Geld ausgibt, das irgendein armer Schlucker im ganzen Leben nicht sieht, können dann diese voll ausgebildete Pseudo-Zicken zeigen, was sie in ihrer Schule gelernt haben.