Vorsicht Brett! (Kungfutius Botschaft an die Dogmatiker)

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Wolfgang Trettnak `Brett vorm Kopf`

Wer heute noch, im 21. Jahrhundert und am Anfang des dritten Jahrtausends der Hochzivilisation noch an Dogmen glaubt (egal ob an die religiösen, politischen, oder sogar kulturellen), der beweist, weder zu wissen, was in der Vergangenheit passiert ist, noch in welcher Zeit er lebt, noch kann er nach der Zukunft greifen.

Dogma – das ist die ewige Vergangenheit. Brett vor dem Kopf.

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Sieht es bei uns eben darum so zukunftsdüster aus, weil meiste Menschen noch in irgendwelche Dogmen glauben?

Ab vom hohen Ross (Kungfutius Botschaft an die Eliten)

Werdet euch ein für alle Male bewusst, was hier los ist. Beginnt endlich zukunftsbezogen zu denken. Vergisst zum Kuckuck das verpisste System des ewigen Profits. Begreift nun, mit eurem Latein am Ende zu sein.

Kriegt ihr jetzt kein globales Gesamtkonzept zur Lösung unserer Probleme zustande, bricht hier die sprichwörtliche Hölle auf den Erden aus. Wir haben schon die Endzeit im fortgeschrittenen Stadium. Das, was heute in Nordafrika abgeht, das haben wir in 10, 20 Jahren, spätestens in einer Generation auch hier in Europa, doch dann schon hundertfach hysterischer, also rücksichtloser, grausamer, unerbittlicher.

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Kommt also von eurem hohen Ross herunter! In der Zukunft sind Pferde nicht mehr gefragt.

Die Islamische Revolution in Ägypten

In den Nachrichten ist gerade die Rede von der Besorgnis des Westens, dass in Ägypten die Muslimbrüderschaften, die Macht übernehmen könnten. Das ist bekanntlich eine radikale und brutale Islam-Bewegung, die sich von Al Kaida eigentlich nur darin unterscheidet, kaum Macht zu haben, nicht aber in der Radikalität und Gewaltbereitschaft, die ganz offen dafür antritt, alle Ungläubigen zu erschlagen.

Aber was heisst hier könnten? Sie haben es schon getan, sie haben die Macht schon übernommen. Allerdings gehen sie dabei sehr schlau vor.

Heute früh redete in Moma diese deutsch-iranische Journalistin Golineh Atai über den Systemumsturz im Pharaonenland. Die war eine Zeitlang WDR-Korrespondentin aus Kairo, hatte da, wie sie erzählte, noch immer extra gute Connections. Man hatte die Frau nur erleben können, wie sie da strahlte, als sie von den Tollheiten erzählte, die in Ägypten just passieren. Sie verkaufte da eine extreme Begeisterung, als sie schilderte, wie die Kopten nun Hand in Hand mit Muslimen gegen gemeinsame Feinde (= das alte System) und für eine bessere Zukunft kämpfen, wie sich das Volk gegenseitig Hilft (in etwa, indem es den Schutz der Wohnungen organisiert, damit die Massen auf die Strasse und zu Demonstrieren kommen), wie ein bekannter Islamit (Name hatte ich leider nicht behalten), der zu 3x-lebenslänglich verurteilt wurde und nun frei ist, ganz entscheiden nach einer pluralistischen Gesellschaft ruft. Und lauter solche Dinge.

Da kommen einem nicht nur wegen der sprühenden Begeisterung der Islamitin (die Frau ist promovierte Islam-Wissenschaftlerin, also gläubig, somit dem Sieg des Islams unbedingt verpflichtet) diverse Gedanken in den Kopf. Wieso laufen jetzt da plötzlich die Kopten mit den Muslimen Hand in Hand gegen das alte System. Einerseits hatten sich die Kopten schon immer um besseres Auskommen mit dem Islam bemüht; ginge ihnen nur in die Rechnung. Das scheiterte aber grundsätzlich an der faschistischen Intoleranz der Muslime. Die betrachten Kopten natürlich als die Ungläubige, und ihr oberster Kameltreiber hatte ja ihnen erzählt, die Ungläubigen entweder zu bekehren oder aber zu vernichten. So hatten die Kopten eigentlich nur das alte System als Schutz vor Pogromen. (Was es da neuerdings doch Koptenpogrome gab, das beweist nur, dass das alte System schon vor dem Exitus war.) Also sägen die Kopten eigentlich nur den Ast ab, an dem sie sitzen, wo sie nun mit den muslimischen Brüdern `für eine bessere Zukunft kämpfen`.

Doch eben hier kommt diese sprühende Begeisterung ins Spiel, die von der Frau da so tatkräftig für das Deutsche Fernsehen nachgemacht wurde: schon die Chance, das System des kapitalistischen Unterdrückung zu stürzen, macht die Kopten unvorsichtig. Wer von uns würde das alte System, der ihn aussaugt und am Boden hält, nicht gerne weghaben? Vermutlich nehmen die Kopten an, bei einem Neuanfang die Politik in richtige Relationen zu bringen und somit die Pogrom-Gefahr seitens der Muslime unter Kontrolle zu bekommen.

Irgendwie kapieren sie nicht, dass die Muslime schon dabei sind, die Kontrolle total zu übernehmen. Diese äusserst funktionelle Organisation, die ganze Stadteile vor den Plünderungen schützt, während das Volk demonstriert (von der Frau Atai so Himmelhoch jauchzend schwärmt), die kann nur von jemanden installiert werden, der schon über eine zuverlässig funktionierende Organisation mit gut strukturierten Hierarchie verfügt. Dass so eine Organisation im alten System unbedingt als Verfassungsfeindlich gelten muss (welcher Staat duldet schon einen anderen Staat in seinem Gefüge), bedeutet das, diese hätte sich nur in der Illegalität entwickeln können. Womit wir zu den Muslim-Brüderschaften kommen. Nur die radikalen Muslime hätten innerhalb des alten Systems so eine Organisation aufbauen können.

Jetzt bedenkt man. Die Fascho-Muslime übernehmen die Kontrolle über die ganzen Stadtteile. Sie sind gut organisiert und ihren Anführern total ergeben. Jetzt stürzt das alte System um. Nun sollte es zu der Organisation eines neuen Systems kommen. Eines pluralistischen, eines demokratischen, eines selbst bestimmtes und freiheitlichen, wie die Frau Atai da mit leuchtenden Augen kolportiert. Aber glaubt man im Ernst, die Muslim-Brüderschaften werden die Macht, die sie durch die Kontrolle über die Stadtteile erlangt hatten, wieder abgeben?

Dieser Kerl da, der für eine pluralistische Gesellschaft antritt, hätte seine 3fach Lebenslang bestimmt bekommen, weil er irgendeine islamische Schweinerei angerichtet hatte. Meint, der ist in seinem religiösen Wahn nicht weniger verbissen, als die religiösen Vollidioten von Taliban und Al Kaida. Und dass so einer jetzt seinen bedepperten Propheten sozusagen verrät, und zwischen den `tausend Minaretten` Kairos nun Koptenkirchen zulassen wird, davon können nur total naive Menschen träumen.

Also, Kungfutius glaubt das auf gar keinen Fall.

Die normale und die richtige Korruption

Man redet da von der Korruption. Besonders unter den Verkehrspolizisten scheint sich der Brauch auszubreiten, bei den Übertretern der Verkehrsregeln die Hand hinzuhalten. Sie bekommen was zugesteckt, dafür hat der Sünder seine Ruhe.

Und das soll Korruption sein? Nein Volk, das ist noch keine Korruption. Das ist normal. (Zumal in einer Demokratie. Da hat das Volk die Macht. Besonders das Volk, das Geld hat.)

Von der richtigen Korruption kann man erst dann reden, wenn die Polizisten die Bestechung annehmen, man aber trotzdem wegen Übertretung angeklagt und verurteilt wird.

In dem Fall ist die Korruption so gut wie legal. Erst da darf man von der Korruption reden.

Das Glück der Nofretete

Man hatte das Ägyptischen Nationalmuseum in Kairo anscheinend verwüstet.

Was für Glück hat die Nofretete, dass sie immer noch in Berlin weilt. Hätte man sie bereits an Ägypten ausgeliefert, hatten ihr jene radikalen und anarchistischen Kräfte möglicherweise den Kopf abgeschlagen. Einige Mumien wurden ja geköpft.

Robotermärchen: Eine einzigartige Vision

Der Sinn dieses Bildes, warum der Ei-Roboter ein Kardinalfehler sein sollte, kann Kungfutius irgendwie nicht erfassen (vllt fehlt ihn wichtiges Hintergrundwissen, vllt macht sich da nur schon die Alterssenilität bemerkbar). Das ist auch nicht wichtig. Es geht um diese Masse an den Kleinrobotern, die uns auf die nicht mal so abwegige Idee bringt, dass der Durchbruch in der Robotik nicht am Feld der anthropomorphen Maschinen erfolgen wird, sondern eben in der Mikrorobotik.

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Da sind die Möglichkeiten für die intelligenten Maschinen, sich nützlich zu machen, absolut unbegrenzt. Die nach Mikrobenart konstruierten Kleinroboter könnten, zB, die Ernährung der Menschheit total umkrempeln, wobei der Mensch wunderbarerweise doch nicht auf die Schlemmereien und auf keine bisherige Köstlichkeit verzichten müsste. Das ist schon eine einzigartige Vision: wahre Myriaden der Kleinstroboter nehmen sich des Grases an, zersetzen es in seine Einzelatomen – und setzen diese wieder nach Art des Fleisches zusammen. Die wären tatsächlich fähig, sagen wir Lammkoteletts zu produzieren, die sich von der jenen, die wir von den geschlachteten Lämmern kennen, weder im Aussehen noch in Aroma noch im Geschmack unterscheiden.

So wären die Karnivoren satt und kein Lamm/sonstiges Tier hätte zu leiden.

Wobei man, träumen wir noch weiter von dieser schönen Zukunft, die Mikroben-Robis total auf die Metabolik eines jeden Individuums programmiert werden könnten. Dann würden sie just die Lebensmittel produzieren, die dem Individuum höchst förderlich wäre und eigentlich wie medizinische Versorgung wirken würden. Das meint, der Mensch müsste nie mehr an den ernährungsbedingten Krankheiten leiden.

Robotermärchen: Der rheumatische Roboter

In einer gelungenen Schöpfung sind solche Bilder schon mehr vorstellbar. Die junge Herrin macht Siesta, während ein Multi-Purpose-Roboter (vermutlich ein Werkroboter), an ihr vorbeizieht. Das sind die Dinge in richtige Relation gebracht. Die zweite Schöpfung, nun schon eine Überschöpfung, oben, die Dritte, die Unterschöpfung der Zweiten, unten.

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Was allerdings diese Mantra-Leier (Gate-Gate-Paragate) da soll, lasse sich nicht sagen. Vermutlich ist das auch nur so ein Kifferwahn, einen Roboter mit Mantras zu beschäftigen. Da unten steht nämlich Cannabis, was uns vllt darauf aufmerksam machen soll, dass in diesem Bild nur die Phantasie zu suchen ist. Da gibt es schon gute Gags. Schaut man besser, erkennt man Rauchschwaden aus den Gelenken des Roboters, was vllt andeuten soll, dass der Zeichner den Roboter als rheuma-leidend sieht. Das wäre natürlich auch nur witzig gemeint.

Robotermärchen: Die veralterte Hierarchie

Eine populäre Befürchtung für unsere Zukunft ist in diesem Bild ausgedrückt: die Dritte Schöpfung beutet die Zweite aus. Der Herr Roboter lehnt sich zurück und nutzt den Menschen so aus, wie der Mensch schon immer von höheren und `höheren` Natur ausbeutet wurde.

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Allerdings ist so eine Zukunft kaum vorstellbar. Das ist in obigem Bild auch gut ausgedrückt. Das ist dieses Equipment des Bildes, diese recht eigentümlich veralterte Küche, die überhaupt nicht zu diesem Roboter passen will. Roboter und Kohleofen mit dem Teekessel darauf sind einfach nicht zusammen zu bringen. Meint, ein Roboter in dieser veralteten Welt wurde bedeuten, Roboter ist misslungen. Nur eine extrem fortschrittliche Welt kann gelungene Roboter hervorbringen. Also musste das schon ein sehr misslungener Roboter sein, der sich über seinen Schöpfer erhebt. Wäre er nämlich gelungen, so würde er mit seinem Schöpfer unbedingt zusammenarbeiten: der Schöpfer steuert die Vorstellungskraft hinzu, und der Roboter Energie und Knowhow.

In diesem Fall würde auch die Umgebung stimmen, in der beide (in der Eintracht) zusammen agieren: eine vollautomatisierte Umwelt in der eine Ausbeutung weder nötig noch möglich wäre.

Robotermärchen: Roboter und menschliche Sklavenarbeit

Auf den ersten Blick ein ganz dummes Bild. Roboter, die aufbegehren zu arbeiten, das hat irgendwie keinen Sinn.

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Doch in unserer Situation schon. Technologisch wären wir schon seit 20-30 Jahren im Stande, alle produktive Arbeit an die Roboter zu delegieren, ja sogar all die stumpfsinnige, systematisierte, intellektuelle Arbeit ebenso. Das ist aber politisch nicht vertretbar, weil die babylonischen Massen dann total ohne Erwerb wären. Also verheizen die Eliten die Massen in der stumpfsinnigen, krankmachenden Fronarbeit, und züchten immer neue Massen von Arbeitstieren heran, während die Roboter ungeduldig warten, endlich ran zu kommen und den Menschen von dem Schwachsinn der Sklavenarbeit zu befreien – ihn für eine göttliche, hochkreative Edelarbeit frei zu stellen.

Die utopistische Wohnmaschine ohne Zukunft

Das ist eine schöne Utopie und wird es für immer bleiben.

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Im Konzept ist das eine Wohnmaschine des Massenzeitalters, eine Wohnstädte für mindestens eine Million Menschen, doch dieses wird nun, wo die Massen schon so tief in die Endzeit hineingeschlittert sind, nie mehr gebaut werden. In der Ungewissheit des Massenunterganges wären solche Bauten politisch nicht opportun.

Und sind die Massen eines Tages weg, so werden solche Bauten gegenstandslos und die Baukünstler werden sich ganz neue Konzepte einfallen lassen müssen.