Chaos mit der Bahn(privatisierung)

Ja, jetzt hatte der Bundestag die (Teil)Privatisierung der Bahn beschlossen. (Zuerst Teil, dann ganz, man kennt das – im kleinen Stücken stirbt nicht nur die Freiheit, sondern auch das Volksvermögen.)

Aber sei es drum.

Heute früh jedenfalls, kaum im Internet, knall eine brutale Schlagzeile entgegen:

Chaos auf deutschen Bahnschienen

Aha, denkt man sich da schadenfroh und erleichtert. Man hat endlich begriffen, was die Politiker da machen, dass sie sich als Räuber am Volksvermögen betätigen, so will man jetzt damit Schluss machen, und die Deutschen (wenigstens die Hartzer unter ihnen, die haben Zeit) haben sich auf die Gleise gelegt und lassen keine Züge mehr durch – und jetzt läuft nichts mehr auf den deutschen Schienen, und wird auch nicht laufen, bis die Herrschaften endlich begreifen, was sie da machen.

Aber denkste. Zu früh gefreut. Die Meldung bezieht sich auf die fiesen Unwetter, die von Sahara Winden getrieben entlang Rhein vom Süden gen Norden ziehen und uns den Sommeranfang versauen wollen, dabei einigen Schaden anrichtend.

Und eben diese waren für die Schlagzeile verantwortlich, wegen Sturmschaden sind manche Verbindungen unterbrochen gewesen, was dann Chaos auf den deutschen Schienen verursachte.

Was für Volk jetzt aber nicht mehr wichtig ist, immerhin wird die Bahn jetzt bald nicht mehr ihm gehören.

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Not am Sauerstoff und andere Nöte

Nein, Sie sind schon gut gesund,

sagte der Arzt zum Patienten:

lassen Sie noch Rauchen, Trinken und Frauen weg,

und dann werden Sie garantier 100.

Wozu, Herr Doktor?

(Ein alter Witz)

Am Mittwochabend wurde in Köln die Polizei alarmiert, weil ein Mensch, ein Patient einer Klinik, in der Lebensgefahr schwebte. Der Kranke benötigt reinen Sauerstoff, ohne diesen könnte er höchstens 12 Stunden überleben, und nun war er aus der Klinik verschwunden.

Ja, und da so eine Notlage war, suchten die Polizisten sozusagen `wie verrückt`, die Umgebung der Klinik wurde lückenlos abgesucht, und als der Mann immer noch nicht gefunden war mussten noch mehr Polizisten an den Fall herangezogen werden, jetzt suchte eine ganze Hundertschaft, und als die Suche auch noch um 22 Uhr erfolglos blieb forderte man einen Hubschrauber an.

Allerdings fuhr dann ein Taxi vor das Klinikum, und daraus stieg der Patient – ein 80-jähriger! -, der sich in der Klinik gelangweilt hatte, aus seinem Sauerstoffzelt hinauskroch und sich per Taxi in seine Lieblingskneipe befordern liess.

Tja, und dort wurde es dann ein bisschen später. Immerhin war der Mensch schon lange nicht in seiner Stammkneipe, das Wiedersehen beanspruchte seine Zeit.

Zu vermuten ist allerdings, dass der Kneipenbesuch einen bitteren Nachgeschmack bekommen wird. So gut man unsere Behörden kennt, bekommt der Sauerstoffpatient jetzt eine versalzene Rechnung über die Suchkosten. All die Polizisten nur, die stundenlang herumsuchten. Und dann noch der Helikopter! Alleine der könnte Rechnungsposten von ein paar Tausender verursachen.

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Düstere Zukunft für gesunde Krieger

In Brasilien wurde ein Indiostamm entdeckt, der bisher ohne Kontakt zur Zivilisation war.

Man hatte schon die ersten Bilder von dem Stamm gemacht. Wie es heisst, sind die Krieger `kräftig und gesund`.

Ja, eigentlich schade, dass man sie sozusagen `entdeckt` hatte. Jetzt werden sie von dem System vereinnahmt, von dem Beamten, Pfaffen, Kaufmann, bald geht es mit ihnen ebenso bergab, wie überall in der Welt, und am Ende werden die Krieger nicht mehr kräftig und gesund, sondern kaputt, psychotisch und süchtig – eben wie der Rest der Zivilisation.

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Von Wahnsinnsprofiten

Da wurde ein französischer Airbus-Mitarbeiter, ein aus der höchsten Etage, belangt, Insiderwissen benutzt zu haben, indem er seine Airbus-Aktien kurz vor der Bekanntgabe der Auslieferungsschwierigkeiten für A380 abgestossen habe. Damit hatte er nicht nur einen herben Verlust vereitelt (der sich aus dem Sturz der Airbus-Aktien nach der Bekanntgabe hätte ergeben müssen), damit hatte er auch einen ansehnlichen Profit eingestrichen, denn die Aktie von Airbus befand sich damals hoch oben auf dem Aktienhimmel und war gefragt, wie ansonsten nur noch der Kopf von Osama Bin Laden.

Ja, diese riesige Gewinne, die von den Insidern damals gemacht wurden. Man sagt nämlich (fast) jedem Airbus/EADS-Vorstand nach, damals Insidergeschäfte gemacht und seine Schäfchen ins Trockene gebracht zu haben.

Tja, wenn man das so bedenkt, dann beginnt man sich zu fragen, ob die Airbus-Krise damals eben aus diesem Grund von dem Vorstand bewusst herbeigeführt wurde. Die Geschichte von der inkompatiblen Software, die am Desaster des Riesenvogels angeblich schuld hätte sein sollen, war sowieso haarsträubend und schien an den Haaren herbeigeführt zu sein.

Anderseits aber ist heute, wo nur und einzig und alleine (persönlicher) Profit irgendetwas zählt, grundsätzlich jeder Wahnsinn vorstellbar. Auch der, dass eine Gruppe von Menschen, die es herausgefunden haben, wie sie an einige Zig- ja sogar Hundertmillionen kommen könnten, einen Grosskonzern, der von Gesundheit und Erfolg nur so strotzt, am Rand des Ruins bringt, weil eben so jene Zig- und Hundertmillionen zu machen sind.

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(Meister)Spione unter sich

Es raschelt gewaltig im Medienwald: der oberste Spion des Landes, unser unermüdlicher Polizeiminister Schäuble hatte die Telekom-Chefs nach Berlin bestellt: die Herrschaften haben sich bei ihm vor dem Schreibtisch zu finden, am soundsovielten um soundsoviel. Punkt. Der Polizeiminister.

Ja, und wenn Polizeiminister schon befiehlt, dann hat man zu parieren, und die Telekomchefs lassen schon ihre Cessnas und Pipers und ihre Helikopter voll tanken.

Was will aber der Polizeiminister von den Telekomlern?

Will er die Manager zusammen scheissen, weil einzig er das Recht hat, das Volk auszuspionieren, oder aber (was wesentlich wahrscheinlicher) will er ihnen Tipps für diskreter Bespitzelung von Mitarbeiter und Kunden geben?

*

Was aber an der Geschichte überaus pikant: die Schnüffelaktion der Telekom sollten wahre, erfahrene Spezialisten durchgeführt haben – die Fachkräfte der ehemaligen Stasi. (Vllt wurden sie sogar von dem Polizeiminister höchstpersönlich dem Management von Telecom empfohlen worden?)

Allerdings scheinen die ihren Job vergessen zu haben: hätten sie gut gearbeitet, hätte die Affäre nie bekannt werden dürfen.

Oder aber war das bei der Stasi so, dass man sich nie um die Diskretion hätte kümmern müssen. In der DDR war Stasi das gleiche öffentliche Geheimnis, wie die Gasbetriebe von Herrn Adolf im 3. Reich öffentlich geheim gewesen sind.

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Verbrannte Kinder

Die kleine Kampusch hatte ihre Feuertaufe in der Medienbranche hinter sich. Sie hatte als Talkmasterin der Reihe `Natascha Kampusch trifft…` ihre erste Talkshow aufgenommen.

Ihr erster Gast, fast bezeichnend, jedenfalls interessant: der ehemalige Formel1 Mensch Niki Lauda.

Bezeichnend, wie gesagt: sie beiden hatten in ihrer Jugend einen extremen Schock erhalten. Der sie für den Rest des Lebens geprägt hatte.

(Klar, Lauda war etwas älter, als er durch seinen schlimmen Unfall schockiert wurde, aber immerhin war er noch ein sehr junger Mensch damals.)

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Altbackenes Denkbrötchen

Der Wallraf, der wohlverdiente Undercover-Journalist, der weiss jetzt auch nicht mehr, was er erzählt.

Im sat1 Frühstücksfernsehen redet er über seine Erfahrungen in Billigbäckerei, und endet mit dem Aufruf, nicht mehr die Aufbackwaren zu kaufen, die sind eh nicht gesund. Jetzt sind wir alle gefragt, um den Weltschmerz zu beenden, meinte er weiter: wir dürfen jetzt auf gar keinen Fall mehr diese billige Backwaren kaufen, sondern unsere Brötchen und Brot nur vom Meisterbäcker holen.

Der hat´s wohl nicht mehr intus, mit wie viel Geld ein Hartzer auskommen muss: eine Woche beim Bäcker kaufen – und der Monat ist finanziell gelaufen.

Noch seniler aber: was gewinnt man als Kunde überhaupt damit? Auch die Waren der Bäckermeister schmecken inzwischen nicht besser als die aus dem Brötchenparadies. Und auch was es Ausbeutung der Angestellten angeht, die ist beim Bäckermeister auch nicht viel erträglicher, als sonstwo im System.

Auch der Bäckermeister steht nämlich unter den Zwängen des Systems.

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Polizisten erlegen Bullen

So lautete eine Schlagzeile aus der Schweiz. Da erwartet man natürlich grausiges, etwa, von einem Polizisten (volkstümlich auch `Bulle` genannt), der etwas Schlimmes angestellt hatte (vllt Amok gelaufen, oder so) und dafür von seinen Kollegen erschossen (eventuell zum Tode geprügelt) wurde.

Doch die Schlagzeile ist irrig, irreführend. Da ist in der Tat ein Bulle entlaufen, der zum Metzger sollte. Das Schlachtvieh hatte in Zürich einiges Chaos angerichtet, vermutlich auch etlichen Schaden, wollte sogar den tapferen Schwitzer-Bullen an den Kragen, die ihn verfolgten, weshalb er sozusagen standrechtlich erschossen wurde.

Ja, das war auch zu dumm, unter eben diesem Titel Geschichte über einen erschossenen Polizisten zu lesen. Da würde man bestimmt nicht so flapsig titeln.

Aber der Titel ist eigentlich doppelt irreführend. Wenn es heisst, Polizisten erlegen Bullen, stellt man sich eben ein paar Polizisten vor. Sieht man aber (hier) wie viele Polizisten es braucht, um einen echten Bullen zu erlegen, da bekommt man von der züricher Polizei im Speziellen und schweizerischen im Allgemeinen aber keine sehr gute Meinung.

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Eurokrieg 08

Sind die Engländer (dank kroatischen Prävention) auch nicht bei Euro 08(/15) anwesend, womit auch ihre berüchtigten Hooligans in den beiden Alpen-Republiken kaum Rambazamba machen werden, so ist für die Unterhaltung (von Medien und Publikums und nicht zuletzt der Polizei) trotzdem gut gesorgt.

Diesmal sind die Polen, die sich um die Krone der europäischen Hooligans bewerben wollen. Im Internet lassen sie die Deutschen wissen, am 8. Juni wird es in Klagenfurt aber höllisch heiss. Am 8. Juni treffen bekanntlich Deutschland und Polen aufeinander, und bei der traditioneller Feindschaft der Fussballhooligans der beiden Ländern, sind schon gute Kampfszenen rund um Stadion und überall in der Stadt zu erwarten.

Zumal der Tag fast ein Jubiläum ist. Bei der letzten WM, am genau 14. Juni 2006 gab es letzen Mal Strassenschlachten zwischen deutschen und polnischen Hooligans.

Jetzt sorgen sich die Sicherheitsverantwortlichen der Veranstalterländer, die Vorfälle nicht unter Kontrolle halten zu können.

Kungfutius meint, das ist auch nicht nötig. Man stellt ihnen Schlachtorte und -gelegenheiten zur Verfügung, bestücke diese mit Kameras und lass die Kontrahenten auf einander los. Man speist die Schlachtszene in die Weltnetze, womit sich ausser Publikumsbelustigung und -unterhaltung mindestens noch 2 Vorteile ergeben: zu einem werden die Fernsehanstalten für die Übertragung solcher Fan-Schlachten gut bezahlen, die Spiele werden also noch einträglicher, zum anderen werden die Spiele durch eine neue, dazu noch so reale, Vorstellung klar aufgewertet, was auch zu ihrer touristischen Attraktivität beitragen würde.

Ganz abgesehen davon, dass man damit eine hübsche Euro-Meisterschaft-Tradition begründen könnte.

Das grösste Plus aber wäre das Vertrauen, welches das Volk wieder in die Politik zurückbekommen würde. Denn das wäre nämlich eine ehrliche zeitgeistgemässe Politik, womit dem Volke klar werden würde, dass die Politik es endlich ernst und ehrlich meint.

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Schock am frühen Morgen

Zum Weltnichtrauchertag (was für Welttage gibt es noch alles!) am kommenden Samstag meldet die Bild alarmierende Zahlen: Schock zum Weltnichtrauchertag! heisst ein Artikel, der uns die Gefahr des Aussterbens der Nation durch das Rauchen vor die Augen führt.

Da heisst es, die Anzahl der Todesfälle durch Rauchen steigt unermesslich, besonders die Frauen sterben wie Fliegen, weil sie sich eine Zigarette angezündet haben. Aber nicht nur Krebstote verursacht der Zigarettenqualm, man muss davon ausgehen, dass Rauchen auch für viele weitere Todesfälle verantwortlich ist: vermutlich werden auch die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nur von Zigaretten verursacht.

Nein, ganz schlimm ist das mit dem Rauchen, lamentiert die Bild-Online.

Allerdings kann man es kaum glauben, dass die Zahlen stimmen und die Anzahl der Tabaktoten so drastisch angestiegen ist. Wie es im Artikel weiter heisst, werden in Deutschland täglich etwa 130 Millionen Zigaretten weniger verpafft, als im Jahr 2000. Und bei so drastisch sinkendem Zigarettenkonsum müsste es echt mit Teufel zugehen, würde die Zahl der Toten ebenso dramatisch steigen. Gegenteil wäre eigentlich logischer.

Aber wann hatte bei der Bild-Zeitung (resp. Springer Presse überhaupt) die Logik schon eine grosse Rolle gespielt?

Nein, auch da darf man davon ausgehen, dass da wieder 1x die Alkohol-Allianz zugeschlagen ist, die am liebsten alle anderen Drogen verbieten möchte, damit man sich ungestört aufs Saufen konzentrieren kann, und dessen Ziele die Bild-Zeitung bekanntlich geradezu mit dem Schaum vor dem journalistischen Maul verfolgt.

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