Jedes Land hat ein Recht, so etwas (Flüchtlinge aufzunehmen) zu wollen. Wir wollen das nicht. Es ist eine Frage von kulturellen Gewohnheiten. Ich rede jetzt nicht von Gott, und wie wir als Christen dazu stehen, oder Muslime. Ich rede von Kultur. Da geht es um Lebensstil, Freiheit, sexuelle Gewohnheiten, Gleichheit von Mann und Frau, unsere christliche Kultur. In der Hinsicht ist die muslimische Gemeinschaft stärker als unsere.
(Viktor Orbán)
Bei mir ist ein Wunder ist geschehen! Ich habe einen Lieblinspolitiker!
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass mir ein Politiker sympathisch sein kann, wo denn, dass ich einen richtig lieben werde.
Meine Sicht auf Politiker stammt noch aus meiner Jugend, als der bauernschlaue Charmeur und blutrünstige Diktator Tito im ehemaligen Jugoslawien seine Terrorherrschaft durchsetzte. Als ich dann nach Deutschland kam war ich noch überzeugt von der Demokratie, die ich allerdings nur von der Deutschen Welle kannte. Ich war auch bereit, meine Sicht auf die Politiker zu revidieren; dachte damals tatsächlich, die demokratisch gewählte Leader werden nicht nur intelligenter und kulturvoller, sondern auch ehrlicher als die Diktatoren sein. Allerdings hatte ich, so hell wie ich bin, kaum einige Jahre gebraucht, um hinter ihrer Finten zu kommen. Das war schon Anfang der 70-en Jahre, als ich nur gewiehert hatte, als jemand einen Politiker im Guten erwähnte. Da hatte ich bereits als Synonym für Politiker den Begriff Politioso gebraucht.
Seit ewig schon kann ich nur kotzen, wenn ich so eine idiotische Heini-Fratze sehe und mir den Schlaumeier anhöre.
Und nun Orbán. Schon seit Tagen verfolge ich mit äussersten Interesse seine Handlungen, ohne mich direkt mit ihm zu befassen. Erst jetzt fiel mir ein Interview auf, den er für Die Welt gab. Im Allgemeinen kann ich mich (nicht nur infolge meiner zerfetzten Nerven, sondern nun auch aufgrund des Alters) kaum noch auf Lesen konzentrieren (selbst meine eigene Texte lese ich nicht mehr, nachdem sie 1x fertig geschrieben sind). Nun aber las ich das Interview richtig atemlos und in einem Zug durch. Hatte überhaupt keine Schwierigkeiten, mich darauf zu konzentrieren. Das sind wohl die intelligentesten Worte, die ich seit einigen Jahrzehnten hörte. Was er da erzählt, dass hat nicht nur Hand und Fuss, das ist richtig weise.
Und, was noch besser, das kommt aus der Seele, das spürt man. Der Mensch ist so ehrlich, wie ein Mensch nur sein kann. Ein ehrlicher Politiker also das gibt es tatsächlich, obwohl es total unglaublich ist.
Man nennt ihn Populisten. Der österreicher Sack Faxmann (Faymann? oder so, wie heisst er? ach, ist ja auch unwichtig) vergleich ihn mit Hitler. Also, wenn Orbán Populist ist, dann bin ich ein Musel. Das sind keine populistischen Ansichten, die Orbán hier öffnet, das sind weise Ansichten. Und was es des Österreichers angeht, der ihn da ankeift, der ist ein Politioso wie aus dem Bilderbuch: ein dummer, verlogener Faschist, der nur nach den Gesetzen der Macht wirkt und ausschliesslich auf das eigene Fortkommen bedacht ist.
Hier ist das Interview. Ein Leckerbissen für jeden Menschen, der weise Worte mag.
Würden wir in Europa nur eine Handvoll solcher Politiker haben, nur in Deutschland, Frankreich und Italien etwa, hätten wir noch Chancen, uns von dem Perversodiktat der Amis zu befreien und die Welt zu retten.
Klar: eine Schwalbe bringt keinen Frühling. Doch der ersten können noch weitere folgen und dann ist der Frühling auch schon da. Denn es ist in dieser Zeit, die von der amerikanischen Idiotie nur so strotzt, gut vorstellbar, dass es schon manchen jungen, angehenden Politiker gibt, der die Brisanz des Denkens erkennt, die aus Orbáns Worten spricht und sich ein Beispiel an dem feurig-klugen Ungar nimmt. Vllt ist das nur das Wunschdenken meinerseits. Denn das ist meistens so, dass die jungen Menschen, die sich für die Politik entscheiden, das aus eiskalter Berechnung tun, weil in der Politik wohl am leichtesten ist, eine Karriere zu starten. Da muss man rein gar nichts können, da muss man nur dreist sein, Chuzpe aufweisen und gute Ellenbogen besitzen, dann kommt man schon automatisch vorwärts.
Allerdings habe ich da was anderes im Sinn. Unter den jungen Menschen ist heute die wildeste Kifferei angesagt. Da ist es schon gut vorstellbar, dass so ein Jungpolitiker und passionierter Kiffer, den Wert von Orbáns Überlegungen erkennt, und sich klar wird, was für Potential so eine ehrliche Politik gerade heute (amerikanische Idiotie!) hat. Bei einem jungen Menschen, der über seinen Eintritt in die Politik nachsinnt, kann es unter dem Einfluss der Aphrodisiaka des Denkens und des überschäumenden Lebensmut, den der Hanf verleiht, ohne weiteres zu solchen Erkenntnissen kommen. Hat dieser Mensch dann auch noch ein bisschen Eier in der Hose und scheut sich nicht davor, eine Zeitlang Rutenläufe durchstehen zu müssen, könnte er diese wunderbare Gelegenheit beim Schopf packen und in nur einigen Jahren eine rasante Karriere aufbauen, die nicht nur ihn, sondern auch das Land, ja die ganze EU mitreissen würde. Gäbe es jetzt, gerade in diesem Augenblick, wo Europa vor der schwersten Prüfung seiner Geschichte steht, in jedem Euroland nur 2-3 Jungpolitiker, die sich den Orbáns Ansichten öffnen, hätten wir in 6-8 Jahren einen europäischen Politumschwung um 180°: weg von den USA und hin zu neuen Partnerschaften im Osten, die dann endgültig die Kultur Europas zu einer neuen, (nach der Karolingischen Renaissance und nach dem Rinasicmento) dritten und entscheidenden Überwindung in Richtung Übermensch anregen würden.
Diese Rechnung könnte aufgehen! Das lasse sich auch aus den Reaktionen der anderen europäischen Politiker auf Orbán beobachten. Die haben offensichtlich Angst vor ihm. Eben darum sollten die Europäer keine Angst vor ihm haben.
Herr Orbán, Sie sind ein auserlesener Mensch, ein grosser Politiker und ein Stolz ihres Landes. Ich bewundere Sie!